Ich bin ein emotionaler Mensch.
Mir geht vieles zu Herzen.
Sei es die Schnulze im Fernsehen.
Das weinende Kind im Flieger.
Der Abschied von Freunden.

Zudem bin ich ziemlich nah am Wasser gebaut.
Ich platze gerne mit meinen Gefühlen heraus.
Im guten wie schlechten,
wenn es überhaupt schlechte Gefühle gibt.

Ich sage was ich denke.
Bin schnell euphorisch.
Kann zetern wie ein Waschweib.
Und brüllen wie ein Löwe.

Ich fühle, was ich fühle.
Und fühle, was der Andere denkt.
Meiner Umwelt geh ich damit manchmal auf die Nerven.
Wer kann schon so viel Gefühl aushalten?

Mir ist bewusst das alles ein Ende hat.
Jede Begegnung, jedes Gespräch,
jede Umarmung, jeder Urlaub,
jedes Leben.

Nichts ist für immer, denn die Veränderung ist die einzige Konstanze in unserem Leben.

Je eher wir uns dieser Tatsache stellen und diese annehmen, desto mehr können wir das Jetzt geniessen.
Und doch tun wir so, als hätte wir Zeit.

Viel Zeit.

Wir verschieben Träume auf irgendwann.
und die Umsetzung von Zielen auf dahinter.

Wir vergessen beim Abschied die Umarmung, weil wir denken, dass wir das beim nächsten Mal nachholen können.

Wir schauen uns nicht in die Augen, weil wir glauben,
es sei nicht wichtig.

Wir sagen die Worte von Liebe und Wertschätzung nicht,
weil wir Angst vor Ablehnung haben.

Wir entschuldigen uns nicht und lösen Konflikte,
weil wir denken, dass können wir später machen.

Wir glauben wir hätten mehr Zeit als andere und sind dann überrascht, wenn es anders kommt.

Ich bin ein emotionaler Mensch.
Schon immer.
Und das wird so bleiben.

Denn alles hat ein Ende und ich möchte bis dahin,

alles gesagt haben, was es zu sagen gibt,
alles gefühlt haben, was es zu fühlen gibt,
alles gesehen haben, was es zu sehen gibt und
alles gehört haben, was es zu hören gibt.

Alles Liebe,

Jana