Disziplin 

Wie geht es dir mit dem Begriff?

Ich mag das Wort so gar nicht. Warum auch immer, es ist sehr negativ besetzt für mich. Gerade durch Schule und Kindheit. Es bedeutet für mich, mit Strenge und ohne Spaß muss ich etwas tun. Weil ich etwas verändern will oder erledigen soll. Weil es eben ansteht. Dabei kann das Wort gar nichts dafür, denn es ist von Natur aus neutral. Begriffe haben eine Wirkung auf uns, durch unsere Erfahrungen und abgespeicherten Gefühlen.

Und ja, ich habe Pflichten, die erledigt werden müssen. Da spielt die Freude anschließend eine untergeordnete Rolle. Doch gleichzeitig bin ich der Meinung, würden wir Angelegenheiten mit weniger Disziplin und stattdessen mit mehr Bewusstsein erledigen, dann wären wir nicht so oft schlecht drauf. Sich mit Dingen zu beschäftigen, ohne wirklich damit in Verbindung zu sein, tut unserem Gemüt nicht gut. Ist einfach so. Wir spüren eine innere Abwehr und Unwohlsein. Würden das aber selbstverständlich nicht äußern, weil sich das nicht gehört. Weil wir gelernt haben, dann die Zähne zusammenzubeißen und die Dinge eben zu erledigen.

Wie gruselig ist das? Besonders wenn es um Dinge geht, mit denen wir eigentlich unsere Lebensqualität erhöhen wollen. Sei es Sport. Sei es Abnehmen, sei es eine neue Sprache lernen oder ein neues Hobby entdecken. Tun wir das nur mit reiner Disziplin, wird uns bald der Spaß auf der Strecke bleiben.

Wohingegen wir mit Bewusstsein viel mehr erreichen. Zum einen wechseln wir die Wörter. Allein damit verändert sich die Wahrnehmung dessen, was gerade ist. Zum anderen sind wir mit Bewusstsein im Körper. Im Hier und Jetzt. Und nicht im Kopf und schon gar nicht beim Ergebnis. Wir nehmen wahr, wie es uns geht, bei und mit den dingen, die wir tun. Allein dadurch verändert sich alles. Warum? Weil wir spüren. Uns fühlen. Etwas, das aus der Mode gekommen ist, aber so wichtig ist. Es bedeutet, dass wir wahrnehmen, wie es uns geht. Damit ändern wir vielleicht nicht gleich die Situation. Doch damit verändert sich die Situation für uns, weil wir nicht passiv sind. Weil wir aufhören, unsere Gefühle zu ignorieren und sie im Unterbewusstsein abspeichern. Wir beginnen zu sehen, wie es wirklich ist und können so Wege finden, die besser zu uns passen.

Und das ist ganz großartig oder?

Alles Liebe, 

Jana