Am vergangenen Wochenende war ich auf einem Seminar zum Thema Gewaltfreie Kommunikation. Unteranderem haben wir uns mit unseren Glaubenssätzen beschäftigt. Hierbei meine ich nicht die religiösen Glaubenssätze, sondern die tiefen Überzeugungen über uns selbst, über andere oder über die Welt
Es ist ein spannendes Thema, vor allem weil jeder von uns solche Glaubenssätze hat. Dabei spielt es keine Rolle ob diese positiv oder negativ besetzt sind. Meisten haben wir von beiden Seiten genug.
Glaubst du nicht? Na dann schauen wir mal nach.
In unserer Kindheit hören wir oft Sätze von den Erwachsenen die unser Handeln kommentieren.
Wenn wir hingefallen sind wurde gesagt : “Schau, tut gar nicht weh.“ oder „Bis zur Hochzeit ist alles wieder gut.“ oder „Ein Krieger kennt kein Schmerz.“
Wenn wir eine schlechte Note nach Hause gebracht haben, wurde gesagt: „Da hat wohl jemanden nicht richtig gelernt.“ oder „Wer faul ist, kann keine guten Noten erwarten.“
Wenn wir als Kind nachmittags zum zweiten Stück Kuchen griffen, hieß es: „Iß nicht soviel davon, das ist ungesund.“ oder „Kein Wunder das du moppelig bist.“
Da wir als Kind auf unser engstes Umfeld angewiesen sind um zu überleben, glauben wir ihm auch solche Sätze. Woher sollen wir es denn auch besser wissen? Welche Möglichkeiten haben wir in diesem Alter zur Überprüfung dieser Sätze?
Unser Netzwerk ist zu diesem Zeitpunkt eingeschränkt, genau wie unsere Kommunikation. Unsere ganze Liebe und Aufmerksamkeit gehört unserem zu Hause. Wir vertrauen blind.
Im weiteren Leben haben sich diese oder andere Sätze tief in uns verankert. Wir sind überzeugt von ihrer Richtigkeit. Wir leben in völligem Vertrauen zu diesen Sätzen.
Sie sind zu unseren Glaubenssätzen geworden.
Geprägt in unserer Kindheit und über gemachte Erfahrungen bestätigt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass uns unsere Glaubenssätze beeinflussen. Tag für Tag, Woche für Woche, Jahr für Jahr.
Wie wirken unsere Glaubenssätze?
Es ist, als wäre in unserer Wahrnehmung ein Filter eingebaut. Und alles was wir erleben wird zuerst gefiltert und dann gehört / gesehen / gefühlt. Damit behindern wir uns an neuen / realen Erfahrungen und fühlen uns stets bestätigt in unserer Ansicht.
Typische Glaubenssätze:
„Das schaffst du eh nicht.“
„Aus dir wird nichts.“
„Du bist dick.“
„Du bist faul:“
…
…
…
Diese Glaubenssätze sind negativ und genauso wirken sie auch. Wer solche Sätze mit sich rumschleppt wird selten erfolgreich, selten stark und selten glücklich in seinem Leben. Die Kraft dieser Sätze ist enorm. Auch wenn wir es uns nicht eingestehen wollen, wir handeln danach.
Das was wir denken – beeinflusst unser Tun.
Aber nun kommt die gute Nachricht. Wir können es ändern. Zu jeder Zeit, an jedem Ort, in jedem Alter.
Wir haben die Fähigkeit alle negativen Glaubenssätze loszulassen und diese durch positive Sätze zu ersetzen.
Denn wo ein positiver Gedanke ist, kann niemals gleichzeitig ein negativer Gedanke sein.
Aller Anfang ist schwer und auch wenn dir sofort 10 solcher Sätze in den Sinn kommen:
Beginne mit einem Glaubenssatz.
- Schreibe deinen negativen Satz auf.
- Visualisiere ihn. Lass ihn auf dich wirken.
- Spüre die Gefühle die er in dir auslöst. Fühle diese Gefühle.
- Anschließend nimmst du dir ein neues Blatt.
- Formuliere den negativen Glaubenssatz in einen positiven um.
- Notiere diesen positiven Satz. Schreibe in mehrfach untereinander.
- Hänge ihn sichtbar auf.
Dein Gehirn ist nun etwas gefordert, schließlich begleitet der negative Glaubenssatz dich schon eine ganze Weile. Der negative Glaubenssatz hat sich in dein Gehirn eingeschliffen. Er hat seine eigene Synapse, seine eigene neuronale Verknüpfung. Diese gilt es nun zu verlassen und eine neue Verknüpfung aufzubauen.
Es ist wie neue Spuren in den Schnee zu machen
Stell dir vor, du stehst vor einer geschlossen Schneedecke, die Sonne lässt alles glitzernd erscheinen und du hast diesen Impuls die ersten Schritte in diesem Schnee zu machen.
Die ersten Schritte in den frisch gefallenen Schnee zu machen, ist anstrengend. Gehst du deine Fussspuren allerdings mehrfach hoch und runter, wird es mit der Zeit leichter.
Willst du daneben eine neue Fussspur hinterlassen, wird der Anfang wieder schwer sein. Nach einigen Anläufe wird es auch hierbei leichter.
Kreiere deine eigene Glaubenssonne
Positive Glaubenssätze machen uns stark und kraftvoll. Sie beflügeln uns und lassen uns neue, positive Erfahrungen machen.
Damit du die Stärke immer bei dir hast und für schlechten Zeiten vorbereitet bist:
Nehme dir einen gelben runden Zettel (Assoziation: Sonne) und notiere alle deine positiven Glaubenssätze.
- Alle positiven Sätze die du schon in dir trägst.
- Alle positiven Sätze die du neu entdeckt hast.
- Alle positiven Sätze die du noch finden möchtest.
Ich wünsche dir viel Freude beim Endecken, Ausprobieren und Erleben.
Für kleine Hilfestellungen in der Umsetzung kannst du dich jederzeit an mich wenden.
Sowohl per Email, als auch persönlich bin ich als Unterstützung für dich da.
Das Miteinander darf leicht sein und Kommunikation auch!
Sonnige Grüße
Jana
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