Thema: Mit Dir selbst + Meine Strategien für Dich
Am Anfang jeder Kommunikation steht die Kommunikation mit sich selbst. So wie ich mit mir rede, so spreche ich auch im Aussen. So wie ich über mich denke, so denke ich über andere. So wie ich mich wertschätze, so wertschätze ich andere.
Wie innen so aussen. Wie aussen, so innen.
Die Sprache ist die Kleidung der Gedanken.
Du magst nun die Augen rollen und denken „Schon wieder so ein Selbsterfahrungsartikel“ und du hast damit (vielleicht) sogar Recht. Denn, wenn wir wissen wo der Anfang liegt, dann können wir uns besser verstehen. Wir haben die Chance zurück zu schauen und uns zu entscheiden. Will ich so weiter machen oder will ich etwas ändern.
Wenn ich also weiss, wie ich mit mir rede, versteh vielleicht meine Reaktion im Aussen. Und die Reaktion meiner Gesprächspartner auf mich. Meine Unsicherheiten in schwierigen Gesprächen. Meine Nervosität bei wichtigen Gesprächen. Meine chaotische Wortwahl.
Wenn ich meine Kommunikation wertschätzender gestalten möchte, fange ich doch am Besten bei mir damit an.
Warum?
Weil wir so einzigartig sind, dass alles was wir im Leben tun, immer mit uns zu tun hat. Wir wollen glücklicher und gesünder und beliebter und was weiss ich sein. Damit uns das gelingt, ist es hilfreich seine eigenen Stärken und Schwächen zu kennen. Wobei ich hier Schwäche als Chance sehe, also positiv. Denn jede Schwäche kann auch eine Stärke sein.
Zurück zur Kommunikation
Bemerke ich in meinem Alltag, dass die Kommunikation mit meinen Partner hapert, die Kinder mir nie wirklich zu hören und mein Chef über meinen Kopf hinweg redet – dann ist es Zeit zu schauen was da los ist. Sicherlich ist es einfacher gleich im Aussen zu suchen. Und sicherlich findet da auch jeder (s)einen Schuldigen. Aber macht es das Leben leichter? Nur weil wir die Schuld zuweisen, sind wir frei davon? Ich glaube nicht. Weiterhin glaube ich nicht, dass es um Schuld geht. Ich denke, es geht immer um Wahrnehmen und Lernen. Lernen im Sinne von wachsen und reifen. Und da jeder seine eigene Reise macht, hat auch jeder von uns seine eigenen Prüfungen zum Wachstum.
Jeder tut zu jedem Zeitpunkt seines Lebens, dass Beste, was er zu diesem Zeitpunkt tun kann. M.Rosenberg
Wertschätze dich und du wirst wertgeschätzt
Wir verbringen jeden Tag mit uns. Wir stehen mit uns auf, essen mit uns Frühstück, gehen mit uns auf Arbeit, verbringen mit uns den Feierabend und gehen mit uns schlafen. Das ist für einen Tag ganz schön viel Zeit. Meine Frage: Wie redest du mit dir in dieser Zeit? Wertschätzend oder eher Mangelware? Lobst du dich für Dinge die gut gelaufen sind oder lässt du das eher unter den Tisch fallen. Tadelst du dich stattdessen für Dinge die weniger gut gelungen sind oder bestrafst du dich sogar dafür? Sowohl verbal wie auch non – verbal?
Pünktlich die geforderte Präsentation fertig bekommen:
Toll, wie ich das geschafft habe oder eher: Naja, war ja mein Job.
Den Elternabend in der Kita verpasst:
Du Depp, nichts kannst du dir merken oder eher: Kann im Alltagsgewimmel passieren, alles halb so schlimm. Die Infos hole ich mir morgen bei der Erzieherin.
Unsere Wertschätzung uns selbst gegenüber spiegelt sich in unserer Haltung, Körpersprache und Kommunikation im Außen wieder. Unser Selbstwertgefühl liegt bei geringer Selbstwertschätzung deutlich unter 100%. Und genau das merkt unser Gesprächspartner. Wir können nicht von anderen Menschen Wertschätzung erwarten, wenn wir sie nicht einmal uns selber geben können. Wie auch.
Ebenso wird es schwierig mit der Wertschätzung anderer Personen, wenn wir es nicht bei uns auf die Reihe bekommen.
So, wie ich meine erste Rede vor dem Spiegel gehalten habe. Solange bis ich damit zufrieden war. Erst dann bin ich sichtbar geworden für die Öffentlichkeit. Das Publikum spürte meine Sicherheit und das ich von meinem Thema überzeugt war. Das ich mich als Redner wohlfühlen und wertschätze. Das ich etwas zu sagen habe und mit den Menschen teilen will.
Der Kommunikationsanfang
In Kindheitstagen haben wir die/unsere Kommunikation gelernt. Erlernt durch abschauen, nachmachen und üben. So wie unserer Eltern mit uns gesprochen haben, so haben wir dann auch mit uns selber gesprochen.
Haben sie uns viel gelobt und gestärkt oder eher kritisiert und abgewertet?
Wir haben ihnen das gesprochene Wort geglaubt. Warum auch nicht? Sie sind unsere Eltern und wir waren auf sie angewiesen, um zu überleben. Im Laufe der Zeit haben wir diese Sprache (positive oder negative) übernommen, Glaubenssätze haben sich gebildet.
Wir sprechen und denken so von uns, wie unsere Eltern es uns zeigten.
Durch unserer Erfahrungen die wie dann machten, hat sich unsere Ansicht / unsere Kommunikation mit uns gefestigt. Oder aber, wie haben erfahren, dass die gelernte Kommunikation uns nicht gut tut und haben sie geändert.
Meistens brauchen wir Menschen für Veränderung einen Anlass. Wir sind (manchmal) einfach zu bequem uns ohne Grund zu ändern. Das liegt in der Menschheit selbst begründet – glaube ich ;-)
Wenn dann allerdings so ein Anlass da ist, dann sollte die Chance ergriffen werden.
Aber wie?
Meine Strategien für Dich
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Nehme deine Kommunikation wahr
Wie redest du wann mit dir?
Genau diese Frage gilt es zu beantworten. Und damit du dich nicht überfordert damit fühlst: Nehme im ersten Schritt nur wahr. Das bedeutet: Ohne Bewertung nimmst du all das wahr, was in dir ist.
Schreibe oder male deine Gedanken auf. So chaotisch wie sie in dir sind. Überlege nicht, was richtig und was falsch ist. Lasse sie einfach raus. Damit nimmst du sie wahr. Du machst sie sichtbar – für dich.
Nur was sichtbar ist, kann auch verändert werden.
2. Nehme deine Kommunikation über dich an
Wenn du all deine Notizen siehst. Deine negativen Gedanken oder deine positiven Gefühle – nehme sie gleichermassen an. Das bedeutet, dass du dich dafür weder schuldig noch schlecht fühlst. Du schaust dir dein Geschriebenes oder Gemaltes an und sagst dir: „ SO ist es. SO bin ich. Und das es weder schlecht noch gut. Das IST einfach.“
Annehmen ist eine Kunst und sie kann gelingen. Wenn es am Anfang kleine Schritte sind, gut so. Ein Schritt nach dem anderen. Und jeder hat sein eigenes Tempo und seine eigene Schuhgröße. Vergleiche dich weder mit Anderen – noch setze dich unter Druck.
3. Überprüfe die Sätze auf ihren Wahrheitsgehalt
Sind auf deinem Blatt mehr negative Dinge oder Wörter zu & über deine Person, dann überprüfe sie auf ihren Wahrheitsgehalt. Das bedeutet, du nimmst dir einen Gedanken vor, schreibst ihn nochmal extra auf. Dann liest du dir diesen Satz durch und beantwortest dir folgenden Fragen:
- Von wem habe ich diesen Satz zum ersten Mal gehört?
- Was macht dieser Satz mit mir?
- Was löst dieser Satz in mir aus?
- Wann denke ich diesen Satz?
- Hilft mir dieser Satz in meinem Alltag? Fühle ich mich dadurch besser?
- Was kann ich stattdessen denken?
Hilfreich dafür kann folgende Tabelle sein:
Satz: Von wem das 1.Mal gehört: Was löst dieser Satz in mir aus?: Dient der Satz meinem Leben?: Was kann ich stattdessen denken?: Wie fühlt es sich nun an?:
Diese Frage helfen dir herauszufinden:
- ob die Gedanken über dich stimmen
- ob sie dir in deinem Leben gedient haben
- ob sie dein Selbstwert nähren
- ob du dich damit selber wertschätzt
4. Wertschätze dich selber
Hast du all deine Sätze oder auch nur den einen wichtigsten Satz auf seinen Wahrheitsgehalt überprüft, dann WERTSCHÄTZE dich.
Dafür das er dich bis jetzt begleitet hat.
Dafür das du nun einen neuen Weg gehen wirst.
Bewerte das Alte nicht. Bewerte das Neue nicht. Teile nichts in Gut oder Böse. Richtig oder Falsch ein. Damit nimmst du dir die Möglichkeit von Wertschätzung.
Das Wort zum Schluss
Mein Artikel für dich ist ein Anfang. Kein Allheilmittel. Eine Chance dich besser kennenzulernen. Ein Chance deine Kommunikation mit dir und deiner Umwelt zu verbessern.
(D) eine Chance auf ein entspannteres Leben.
Jede Reise beginnt mit einem kleinen Schritt.
Ich wünsche dir viel Freude beim Entdecken, Ausprobieren und Erleben.
Für kleine Hilfestellungen in der Umsetzung kannst du dich jederzeit an mich wenden.
Sowohl per Email als auch persönlich bin ich als Unterstützung für dich da.
Das Miteinander darf leicht sein und Kommunikation auch!
Sonnige Grüße
Jana
Ein Gedanke zu “Wertschätzende Kommunikation – Teil II”