Störungen haben Vorfahrt

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Kennst du das auch? Gerade als du dich gemütliche vor den Fernseher mit deiner Lieblingsserie setzen willst, versucht dein Obermieter „Voice of Germany“ nach zu spielen. Die Boxen sind voll aufgedreht und der Gesang lautstark zu hören.

Was tust du?

Klare Sache, du setzt dich in Bewegung zum Nachbarn, klingelst und bittest höflichst um Zimmerlautstärke. Anschließend begibst du dich auf dein Sofa und gibst dich deiner Serie hin.

So wie in diesem Beispiel, versuchen wir immer jegliche Störungen aus unserem Alltag zu entfernen,wenn uns diese bei unserem Sein und Tun hindern.

Warum tun wir das nicht in unserer Kommunikation?

In unserer Kommunikation sind wir oft mit Störungen konfrontiert.

  • Sei es, dass unser Teenager während dem Gespräch stetig auf sein Handy schaut.
  • Sei es, dass unsere Kollegin nebenher ein Bericht vom Chef liest.
  • Sei es, das während dem Gespräch mit dem Partner der Fernseher läuft.
  • ….

Und statt das wir etwas sagen, werden wir grummelig und schlecht gelaunt. Manchmal stellen wir dann auch einfach die Kommunikation ein. Nur um zu testen, ob der andere wirklich zu gehört hat.

Neben diesen sichtbaren Störungen gibt es noch die weniger sichtbaren. Die Störungen in Form von:

  • Hunger
  • Durst
  • Pippi machen
  • Traurigkeit
  • Nachdenklichkeit

Diese Dinge beschäftigen sich mit unseren Bedürfnissen. Grundbedürfnisse stehen dabei an erster Stelle. Sind diese nicht befriedigt, fällt es uns schwer im Gespräch konzentriert sein. So wie wir diese bei uns wahrnehmen, sind diese beim Gegenüber nicht immer sichtbar. Wir merken einfach eine gewisse Unruhe oder Unkonzentriertheit. Und statt den Gesprächspartner daraufhin anzusprechen, reden wir einfach weiter. Ignorieren unsere Wahrnehmung und wundern uns am Ende des Plausches über die Reaktion. Gerade die in uns schlummernde Gefühle werden nicht von jedem in die Welt hinausgerufen. Auf eine kleine Nachfrage hingegen, würden wir dann eine Antwort erhalten. Zu diesem Thema ist bereits ein Artikel erschienen. Unter dem Titel Bedürfnisse dürfen sein (LINK)  findest du weitere Informationen dazu.

Dann gibt es da noch die Störungen im Aussen:

  • bei offenem Fenster geht der Presslufthammer los
  • ein Flugzeug fliegt gefühlt direkt übers Haus
  • ein Hustenanfall beim Sprecher oder anderen Zuhörern

Die Meisten reden dann einfach weiter. Vielleicht etwas lauter, um das Geräusch von Aussen zu übertönen. Vielleicht wiederholen sie ihr Gesagte auch nochmal. Vielleicht aber auch nicht. Besondern in Vorlesungen/ Vorträgen oder Versammlungen/ Meetings ist dieses Phänomen zu beobachten. Wenn dann keine Rücksicht auf die Zuhörer genommen wird, gehen wichtige Informationen verloren – die Kommunikation ist gestört. Am Ende haben beide das gewünschte Ergebnis nicht erreicht. Frust entsteht. Die erste Stufe zu einer nahenden Disharmonie ist genommen.

Klar, Konflikte und Streit sind ein Zeichen eines lebendigen Zusammenlebens. Entstehend diese jedoch aus Gründen, die hätten vermieden werden können, finde ich das sehr schade. Schließlich möchte sich jeder in der Kommunikation gehört und verstanden fühlen. Achten beide Gesprächspartner dagegen aufeinander, ist das sehr förderlich für eine störungsfreie Kommunikation.


Faustregel

Störungen haben immer Vorfahrt.

Wie meine ich das?

Unsere Kommunikation ist sehr sensibel. Eine Botschaft die zu 100 % Klarheit abgeschickt wurde, kommt vielleicht zu 80% Klarheit beim Empfänger an. Warum? Weil jeder seine Wahrnehmung, Erfahrung und Ansichten hat. Schon alleine das reicht aus um Konflikte und Streit entstehen zu lassen.

Sind nun auch noch Störungen im Inneren oder im Aussen vorhanden, wird die Kommunikation weiterhin beeinflusst. Und das meist negativ. Um das eben zu vermeiden gilt die Regel: Störungen haben immer Vorfahrt.

Das bedeutet für deinen Kommunikationsalltag – stoppe deine Kommunikation und beseitige die Störung.

  • schließe das Fenster, wenn draussen Baustellenlärm ist
  • iss vor dem Gespräch einen Apfel, wenn du eine Hungergefühl verspürst
  • geh vor einem Gespräch auf die Toilette, damit du im Gespräch aufmerksam sein kannst
  • nimm ein Glas Wasser mit ins Gespräch, falls du Durst hast oder einen trockenen Hals verspürst
  • teile deinem Gesprächspartner deine Traurigkeit / Nervosität / Unruhe mit, damit derjenige weiss, warum du evt. unkonzentriert bist
  • frage nach, wenn du eine Unkonzentriertheit bei deinem Zuhörer wahrnimmst
  • schalte den Fernseher ab oder das Radio, wenn es eine Ablenkung ist
  • bitte dein Gegenüber das Handy / den Bericht wegzulegen
  • frage den Hustinettenbär ob er einen Bonbon haben möchte
  • ….

Egal um welche Störung es sich handelt – halte inne und schau wie du sie abstellen kannst.

Wenn du eine störungsfreie Kommunikation möchtest, dann kannst auch nur du dich darum kümmern. Erwarte nicht das der Andere den ersten Schritt macht und deine Gedanken vielleicht erahnt. Das wird nicht gelingen, da wir eben keine Hellseher sind. Sorge gut für dich in deiner Kommunikation und dann kann diese gelingen.


Ich wünsche dir viel Freude beim Entdecken, Ausprobieren und Erleben.

Für kleine Hilfestellungen in der Umsetzung kannst du dich jederzeit an mich wenden.

Sowohl per Email als auch persönlich bin ich als Unterstützung für dich da.

Das Miteinander darf leicht sein und Kommunikation auch!

Sonnige Grüße

Jana

Bildquelle: www.pixabay.de

 

 

 

 

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