
Bewusste Kommunikation ähnelt einer Teezeremonie.
Bevor ich mich an den Schreibtisch setzte, habe ich mir ein Kanne Tee gekocht. Dafür nahm ich die Teekanne aus dem Schrank, füllte Wasser in den Wasserkocher und stellte diesen an. Anschließend suchte ich mir eine Tasse aus und stellte sie auf den Untersetzer. Als das Wasser kochte, klickte der Wasserkocher automatisch aus. Mit dem heißen Wasser füllte ich die Teekanne, in der ich vorher mein losen Tee samt Teesieb hineintat. Der Duft des Tees begann sich zu entfalten und ich freute mich über den süßlichen Geruch.
So bewusst, wie ich mir mein Tee zubereitet habe, so bewusst möchte ich kommunizieren.
Täglich.
Mit Jedem.
Egal auf welchem Weg.
Ob persönlich oder am Telefon oder via Social Media.
Egal wie es mir geht.
Ob ich positiv gestimmt bin oder negativ.
Ich möchte bewusst den Prozess des Miteinanders erleben.
Die Worte hören. Die Gefühle fühlen. Die Gedanken verstehen.
Trotz aller guten Absichten, dass gelingt mir nicht immer.
Wie bewusst kommunizieren wir?
Unsere Zeit ist hektisch.
Schnelllebig.
Es gibt viel Ablenkung im Aussen.
Dinge, die um unsere Aufmerksamkeit buhlen.
Sei es der Fernseher, das Radio, das Piepen der neusten WhatsApp Nachricht, die bunten Bilder auf Zeitungen – riesengroß.
Sei es der Nachbar, der Kollege, die Hotline die uns ein neues Abo verkaufen will.
Ablenkung lauert überall.
Unsere Aufgabe besteht darin, trotz Ablenkung bewusst bei unserer Kommunikation zu bleiben.
Hierbei geht es nicht unbedingt um das Präsent sein, in der Kommunikation.
Eher geht es hierbei um das Bewusste miteinander reden.
Wie oft passiert es dir, dass du aus dem Haus bist und dann überlegst, ob du die Haustür wirklich zu gemacht hast?
Oder ob du für das letzten Meeting das geforderte Protokoll schon geschrieben hast?
Oder ob deine Kinder heute oder morgen Training haben?
Im Alltag versuchen wir viele Dinge zu erledigen. Am Besten noch auf einmal.
Multitasking lässt grüßen.
Ihr wisst, dass wir das nicht können, oder? Das es ein Trugschluss ist?
Das wir Dinge nur dann wirklich gut machen, wenn wir uns fokussieren?
Nacheinander abarbeiten?
Und so ist das auch in der Kommunikation.
Bewusstsein um zu Verstehen
Seit kurzem lebe ich in China. Hier sprechen wir vor allem Englisch. Um mein Gegenüber zu Verstehen, muss ich bewusst mit ihm/ihr reden. Nicht nur frei von äußeren Einflüssen, sondern auch bewusst bei der Kommunikation sein. Bin ich das nicht, dann kann es geschehen, dass ich den Inhalt nicht erfassen kann.
Mit diesen Erlebnissen wird mir klar, wie oft ich/du/wir in meiner/deiner/unserer Kommunikation nicht bewusst sind.
Das ist die SMS die geschrieben wird, so nebenbei.
Die Gespräche zwischen Tür und Angel.
Die Arbeitsanweisung im Vorbeigehen.
Nicht nur, dass wir auf diese Art und Weise wenig wertschätzend kommunizieren.
Ebenso sind wir nicht anwesend.
Nicht bewusst bei der Sache. Beim Gespräch. Beim Gegenüber. Beim Thema.
Das Risiko, dass wir im Nachhinein überlegen, um was es in dem Miteinander ging, ist hoch.
Das wir – vielleicht – beim nächsten Treffen nach Dingen fragen, die beim letzten Mal schon beantwortet wurden.
Das Unterlagen für das zukünftige Seminar nicht rechtzeitig fertig werden.
Das die Kinder zum Abholen ein paar Minuten warten müssen.
Warum fehlt uns das Bewusstsein für unsere Kommunikation?
Achtsamkeittrainings, Meditation, Atemübung … alles Dinge die derzeit hoch im Kurs stehen. Vielleicht stehen sie da schon länger, mir sind sie die letzten Monate erst bewusst aufgefallen. Sozusagen direkt vor die Füße.
Mit diesen Wegen können wir lernen, unseren Alltag langsamer und bewusster wahrzunehmen. Mehr Pausen zu integrieren. Uns nicht vom Aussen lenken zu lassen, sondern von unserem Inneren.
Genau DAS – scheinen wir verlernt zu haben. Die Lenkung von Innen heraus.
Vertrauen in unsere Intuition zu legen, statt auf das nächste große und blickende Werbeplakat.
Zu groß sind die Ablenkungen.
Gut, es ist auch einfacher nach diesen zu greifen, als sich mit sich auseinanderzusetzen.
Eigene Werte zu finden und die dann im Aussen zu vertreten.
Bewusste Kommunikation
Als Kind liebte ich Telenovelas. So sehr, dass ich die Dialoge nachspielte, weil ich dachte, so reden Erwachsene. Dass das alles nur gespielt war, dass habe ich erst später gecheckt.
Dieses Erlebnis hat mich gelehrt, bewusst bei meiner Kommunikation zu bleiben und nicht blindlings andere Arten des Miteinanders zu übernehmen.
Zudem erfahre ich immer wieder aufs Neue, je bewusster ich in meiner Kommunikation bin. In meinen Worten. In meinen Gedanken – um so klarer kann ich sie ausdrücken.
Um so klarer kann ich mich zeigen. Um so klarer bin ich Ich.
Im Gegenzug bin ich präsenter bei meinem Gesprächspartner. Bei seinen Worten und Gedanken. Bei seinen Gefühlen. Bei den Dingen, die ihn bewegen. Die ihm wichtig sind. Für die er sich Verständnis wünscht. Mitgefühl. Inspiration.
Inspiration to go
Statt das nächste Mal einfach neben dem Kochen eine SMS zu schicken, das Gespräch auf dem Flur zu führen oder …
Halte inne
Atme
und sei bewusst in deiner Kommunikation.
Ich wünsche dir viel Freude beim Entdecken, Ausprobieren und Erleben.
Für kleine Hilfestellungen in der Umsetzung kannst du dich jederzeit an mich wenden.
Sowohl per Email als auch persönlich bin ich als Unterstützung für dich da.
Das Miteinander darf leicht und wertschätzend sein, Kommunikation auch!
Sonnige Grüße
Jana