Meister der Ausreden

Laufende Frau

Ich laufe. Mittlerweile ist es mein dritter Anlauf (was für ein Wortspiel) um in diese Sportart einzusteigen. Es gab in der Vergangenheit zwei Sommer, da habe ich das genau in dieser Zeit gut gemacht und dann – als das Wetter schlechter wurde – verließ mich jegliche Motivation. Also startete ich den Sommer darauf wieder, war frustriert das ich wieder bei Null beginnen musste. Diesmal bin ich sogar bis in den Herbst gelaufen und dann war es wie das Jahr davor, meine Lust und Laune war im Winterschlaf. Mit dieser Erfahrungen ließ ich letzten Sommer das Laufen ganz, weil ich ja eh nicht dafür gemacht war und weil ich ja eh wieder bei Null anfangen muss und weil es dann eh wieder nur kurz anhält und weil ich das dann gleich sein lassen kann, bevor ich Kraft und Zeit investiere und dann am Ende kein Ergebnis habe. Zum Glück sind wir letztes Jahr umgezogen und da hätte ich ja sowieso keine Zeit gehabt.


Wir sind Meister, wenn es um Ausreden geht

Wir können vieles und manches richtig gut. Und dann gibt es Dinge, die können wir gar nicht oder nur ein wenig – wollen sie aber gut machen. Sei es das Mama-Dasein oder eine Sportart oder ein neuer Beruf. Es können auch ganz einfache Dinge sein, wie kochen oder den Konflikt ansprechen oder sich pro Tag ein paar Minuten Zeit für sich nehmen. Egal was es ist, alles ist möglich. Leider leider ist das nun so, dass wir in vielen Dingen im Vorfeld glauben zu wissen, dass es nicht geht. Dass das eh nicht klappt, weil es noch nie geklappt hat und wir sowieso die falsche Person dafür sind.

Beispiel gefällig?

Du und dein Partner habt euch über das nächste Urlaubsziel in die Haare bekommen. Statt nun auf ihn zuzugehen, sitzt du schmollend in der Ecke, weil so ein Gespräch eh nichts bringt. Schließlich war es in de Vergangenheit immer so, dass diese Gespräche im nächsten Streit enden und darauf hast du gerade so gar keine Lust.

Deine Arbeitskollegin zeigt dir eine Stellenausschreibung im Unternehmen, die perfekt für dich wäre. Doch du bewirbst dich nicht, weil eh immer die Anderen gewinnen. Zumal deine Qualifikationen nicht ausreichend sind und den Job, den du hast, muss ja auch einer machen. Am Ende wären die Kolleginnen sauer mit dir und das willst du auf keinen Fall.

Du planst für den nächsten Besuch daheim ein tolles Essen. Du gehts alle Rezepte durch und dann schlägst du das Buch wieder zu. Warum? Weil dein Mann eh besser kochen kann und alle nur sagen würden es schmeckt, um dir einen Gefallen zu tun.

Dein Kind möchte im Supermarkt ein Schokoriegel, doch du sagst Nein zu seinem Wunsch. Während dein Kind nun weinend auf dem Boden liegt, denkst du, dass du eine schlechte Mutter bist und das nun auch der ganze Supermarkt weiß.

Kommt dir das bekannt vor? Hast du eigene Beispiele?

Jede von uns hat Beispiele in denen wir die ‚Meister der Ausreden‘ sind. Jeder von uns ist irgendwie klar, dass es sich dabei um eine innere Stimme (manchen nennen sie den ‚inneren Schweinehund‘) handelt. Eine Stimme die uns in unserer Komfortzone (auch Bequemlichkeitsdasein genannt) halten will. Trotz des Wissens, fühlen wir uns gelähmt und kommen nicht ins Handeln. Sabotieren uns selber und leben im Jammertal, statt auf der Sonnenseite des Lebens.

Warum? 

Weil Veränderung anstrengend ist.

Weil Veränderung bedeutet, sich zu bewegen. Den eigenen Radius größer zu machen.

Weil Veränderung bedeutet, sich mit sich und seinen Wünschen und Zielen zu beschäftigen.

Und als wären das nicht schon genug Gründe, die gegen das Verändern stehen, so gibt es noch zwei weitere. Zwei ganz entscheidende:

  1. Was werden wohl die Anderen sagen, wenn ich mich bewege. Werden sie weiter zu mir stehen oder sich abwenden?
  2. Was passiert, wenn ich scheitere? Was passiert, wenn es nicht klappt?

Du denkst deine Gedanken, nicht deine Gedanken dich

Oh Frau, alles Gedanken, die dich hindern, den nächsten Schritt zu machen. Und das, wo doch DU deine Gedanken denkst und nicht deine Gedanken dich.

Was ich damit meine?

Ich meine, dass du deine Gedanken denkst. Du allein bist dafür verantwortlich, was in deinem Oberstübchen passiert. Du allein entscheidest, was du denkst. Wie viel du denkst und ob es positiv oder negativ ist. Das klingt eventuelle skurril, doch es ist so.

Zum Verständnis ein Beispiel:

Draußen regnet es. Du kannst jetzt denken ‚Was ein Mist. Ausgerechnet heute. Muss das sein.‘ oder du kannst denken ‚Regen ist jetzt blöd, doch dann nehme ich den Schirm und die neuen Stiefel und dann passt das. Schließlich ist es gut für die Natur.‘

Dieses einfache Beispiel soll dir zeigen, dass DU immer die Wahl hast, was du denkst. Das DU immer entscheidest, mit welchen Gedanken du dir welche Gefühle an Land ziehst. Dabei ist es zweitrangig, um welches Thema es sich handelt. Denn alle Themen können von zwei Seiten betrachtet werden.

Das Hauptproblem mit den Gedanken ist, dass wir sie zu wenig bewusst nutzen. Damit fällt uns erst gar nicht auf, dass wir auch anders denken können. Kraftvoller und positiver. Unsere Gedanken kommen so schnell von der Seite, weil wir manche Gedanken eben auch schon ewig haben. Weil sich hinter manchen Gedanken Glaubensmuster verstecken, die erstmal enttarnt werden müssen.

Gedanken denken ist ein aktiver Prozess, der dich unterstützen kann -und auch sollte- in deinem Leben. Mit der Kraft deiner Gedanken, kannst du deine Gefühle steuern und damit auch dein Handeln. Alles hängt damit zusammen.

Natürlich kannst du denken, dass alles kein Sinn hat und dich das nervt. Doch bringt dich das ein Stück weiter? Bringt dich das einer Lösung näher? Nützt es dir?

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Ich habe dieses Jahr wieder mit dem Laufen angefangen. Mein dritter Anlauf. Ich habe aus den letzten Versuchen gelernt und mir diesmal ein Plan gemacht und ein Ziel gesetzt. Ich arbeite daran. Täglich. Und ja, manchmal kommen mir meine blöden Gedanken und negative Stimmung dazwischen – doch diesmal weiß ich das sie kommen. Sobald sie da sind, höre ich ihnen zu und dann zeige ich ihnen die Tür, durch die sie verschwinden dürfen, weil ich trotzdem laufen werde.

Alles Liebe,

Deine Jana

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