Ich gehe so gerne zum Friseur.
Dann sitze ich dort. Meine Friseurin wuselt in meinen Haaren rum. Ich bekomm einen Kaffee und eine Klatschzeitung.
Herrlich.
Mal wieder stöbern, wie es bei den Reichen und Schönen aussieht und welch neue Gerüchte sich gerade wieder entwickelt haben.
So spannend ich das finde, so dämlich ist.
Also nicht der Friseurbesuch, sondern das Lesen von solchen Zeitschriften.
Denn, was geht es mich an, was andere Personen erleben und welche Klamotten sie tragen.
Was geht es mich an, wer mit wem anbändelt und wer gerade in Trennung lebt.
Nix.
Das geht mich nix an, auch wenn all die Redakteure es immer sehr schön bildlich darstellen.
So wie mich das ebenfalls nichts angeht, was meine Nachbarin tut oder meine Kollegin oder die andere Mama aus dem Kindergarten.
Das alles sind nicht meine Angelegenheiten.
Meine Angelegenheiten betreffen mich. Und zwar nur mich.
Das was ich sage und denke. Worauf ich reagiere und was ich fühle. In welchen Umständen ich lebe und welche ich gerne hätte.
Und trotz des Wissens um diese Trennung von Dein und Mein, sprechen so einige Damen über andere Damen und ihre Angelegenheiten.
Warum?
Zum einen wird uns dieses Verhalten von der Gesellschaft gelehrt. Allein dadurch das es die verschiedensten Angebote in Bild und Ton gibt.
Zum anderen ist es eine prima Ablenkung vom eigenen Weltschmerz. Sind wir nämlich bei den Geschichten im Außen, brauchen wir uns unsere Geschichten im Inneren nicht anschauen.
Und das, wo es doch nur um unsere Geschichte geht. Um unsere Gefühle und Gedanken.
Nur darum geht es. Das wahrzunehmen und zu leben.
Das ist der Kern unseres Daseins.
Alles Liebe,
Jana