Kommunikation im Fall Mobbing – 

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Wie ihr Mobbingopfer aus der Mobbingfalle helfen könnt

Im Rahmen der Blogparade von www.cafe-eloquent.de ist dieser Artikel entstanden.

Das Thema Mobbing ist allgegenwärtig und doch soweit weg. So lange wir nicht selber Betroffene sind, kümmern wir uns nicht um Mobbing. Wir beschäftigen uns nicht damit, weil es Angst macht. Es macht Angst ein Außenseiter zu sein. Es macht Angst keine Kontrolle mehr über das zu haben, was da passiert. Es macht Angst alleine da zu stehen.

Was aber tun, wenn wir jemanden kennen der ein Mobbingopfer ist?

  • Auch wegschauen, weil wir Angst haben es könnte uns infizieren – dieses Mobbing?
  • Wegschauen, weil wir unsicher sind im Umgang mit der Person?
  • Wegschauen – ist das wirklich einfacher als etwas zu Tun?

Diese Fragen sind mir beim Lesen der Blogparade gekommen und ich denke, ich bin nicht die Einzige mit diesen Unsicherheiten. Da uns Mobbing immer und überall passieren kann, sowohl als Betroffener wie auch als Freund eines Mobbingopfers, möchte ich in diesem Beitrag über mögliche Kommunikationswege schreiben.

Ich gehe hierbei auf die Situation ein, dass ihr merkt wie sich eine Person in kürzester Zeit verändert. Ihr habt den Verdacht, dass da ein Mobbing vorliegen könnte. Die Unsicherheit ist groß. Die Frage die dann im Raum steht ist: Spreche ich die betroffene Person an oder warte ich ab? Und wenn ich sie anspreche, wie kann das funktionieren ohne dass sie sich beschämt fühlt?


Erste Schritte

Möchtet ihr jemanden auf Mobbing ansprechen, macht das in einem geschützten Rahmen. Sorgt dafür das ihr Zeit habt und ungestört seit. Sucht euch eventuell den Lieblingsplatz des Betroffenen aus. Dies ist ganz wichtig, damit sich der Betroffene sicher fühlt. Denn nur dann kann er sich auch öffnen und über seine Situation sprechen.

Im Vorfeld könnt ihr die Person auf das Gespräch vorbereiten, indem ihr mitteilt, dass ihr über ein persönliches Thema sprechen möchtet. Damit verhindert ihr, dass sich der Betroffene überrumpelt fühlt und dann gleich aus der Situation ausbrechen will.


Einleitung im Gespräch

Gerade der Anfang ist am schwierigsten. Wie beginnen, ohne das der Betroffene sich gleich angegriffen fühlt.

  1. Sprich in der Ich – Form

Bleib im Gespräch bei dir. Sprich in der Ich – Form, das wirkt weniger anklagend, bevormundend und aggressiv. Diese Form zeigt, dass du für deine Person sprichst und Verantwortung für dich übernimmst.

2.  Beschreibe die Situation so, wie du sie wahrnimmst

Benenne die Situation wertfrei. Beschreibe was du siehst, hörst und wahrnimmst.

3.  Benenne klar deine Wünsche

Sage, was du mit eurem Gespräch erreichen willst. Somit weiss der Betroffene, um was es geht und kann sich dementsprechend verhalten.

4.  Gib dem Betroffenen Sicherheit

Teile dem Betroffenen mit, dass du nichts tun wirst, womit er nicht einverstanden ist. Er braucht die Sicherheit, um sich dir zu öffnen. Wenn das Mobbing öffentlich wird, muss der Betroffene selber Verantwortung übernehmen. Das kostet Mut und Kraft. Das bedeutet, er braucht deine Sicherheit um die ersten Schritte zu gehen.

Beispiel:

Ich merke, dass es dir in letzter Zeit nicht gut geht und ich sehe, dass du dich zurückziehst. Ich möchte, dass es dir wieder besser geht und du wieder gerne in die Arbeit kommst. Ich möchte gerne etwas dafür tun. Ich werde aber nichts tun, womit du nicht einverstanden bist.


Im Gespräch

  • Hat sich euer Gesprächspartner auf das Gespräch eingelassen – seit behutsam. Nehmt euch Zeit, lasst ihn aussprechen und seit geduldig. Kommt es zu Gesprächspausen – haltet diese aus. Der Betroffene braucht Zeit, um seine Gedanken zu ordnen.
  • Fragt nach den Gefühlen und wie es ihm geht, weniger nach den Ereignissen. Das zeigt eure Anteilnahme. Der Betroffene spürt, dass es euch um ihn als Person geht und er euch wichtig ist.
  • Spricht der Betoffene von Vorfällen, dann hört ruhig zu. Fasst das Gesagte mit euren Worten zusammen und spiegelt dabei die Gefühle die ihr wahrnehmt.
  • Geht auf die Bedürfnisse des Betroffenen ein. Spiegelt diese mit euern eigenen Worten.

Beispiel: „Du möchtest, dass das aufhört?“  

              „Du wünscht dir, dass das sofort zu Ende ist?“


Vorsicht Falle
Es geht in diesem Gespräch nicht darum zu analysieren oder zu bewerten. Das könnte euch allerdings passieren, wenn ihr euch zu sehr auf die Wiedergabe der Ereignisse festlegt.

nach dem GESPRÄCH

  • Tut nichts, womit der Betroffene nicht einverstanden ist!
  • Auch wenn ihr noch so mitgenommen seit und eine Wut auf die Täter habt – tut nichts ohne Wissen und Zustimmung des Betroffenen.
  • Mit dem Betroffenen in Verbindung zu bleiben – über diese Situation – ist das Ziel. Redet trotzdem nicht stündlich darüber. Das macht euch beide noch mehr betroffen & zornig und lähmt euch vielleicht für die nächsten Schritte.
  • Anteilnahme und Hilfestellung ist gut. Versuche aus diesem Blickwinkel neue Impulse zu setzen, damit der Betroffene die Kraft hat, sich gegen das Mobbing zu stellen.

jeder kann der nächste sein

In der heutigen Zeit kann jeder der Nächste sein. Aus welchen Gründen auch immer, wenden sich Leute gegen uns und finden damit ihre Anhänger.

In solchen Situationen wären wir doch auch froh und dankbar, um Freunde und Bekannte, die uns unterstützend zur Seite stehen. Die keine Angst haben das Gespräch mit uns zu suchen, weil wir eben die Kraft dafür nicht haben. Die uns die Fragen fragen, die wir uns nicht trauen zu stellen. Weil wir eben denken es ist unsere Schuld. Weil wir Angst haben und uns schämen.

Für all die, die helfen wollen und manchmal den Anfang nicht finden, ist dieser Artikel. 

Ich wünsche dir viel Freude beim Entdecken, Ausprobieren und Erleben.

Für kleine Hilfestellungen in der Umsetzung kannst du dich jederzeit an mich wenden.

Sowohl per Email als auch persönlich bin ich als Unterstützung für dich da.

Das Miteinander darf leicht sein und Kommunikation auch!

Sonnige Grüße

Jana

Bildquelle: www.pixabay.com

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