Thema: Patchworkfamilien und meine Strategien für Dich
Es war einmal ein junges Mädchen. Sie verliebt sich in einen jungen Mann. Als Zeichen ihrer Liebe gebaren sie ein Kind. Alles schien perfekt. Bis zu jenem Tag als das Glück auszog und nur noch Streit bei ihnen wohnte. Sie trennten sich.
Vereinbarten, immer gemeinsam für das Kind zu sorgen. Versprachen sich, einen freundschaftlichen Umgang miteinander zu pflegen.
Und dann kam alles anders.
Es lief gut mit ihnen und dem Kind. Bis zu dem Tag als er eine neue Freundin hatte und sie einen neuen Mann an ihrer Seite. Und dieser Mann hatte aus einer vorherigen Beziehung ebenfalls Kinder, sogar 2. Und die neue Freundin wollte unbedingt ein Kind. Ein Kind mit ihrem Expartner.
Die kleine Familie war auf einmal nicht mehr so klein. Aber so groß, wollte unser Mädchen sie nun auch wieder nicht.
Und so schön bunt das dann gemalt aussieht, so weniger farbenfroh sieht die Realität aus.
Wer liebt wenn?
Leben wir in einer Kernfamilie oder auch Ursprungsfamilie genannt, dann wissen wir wer zu uns gehört. Mama, Papa, Kind 1 & Kind 2 oder noch mehr.
Leben wir in einer Patchwork – Familie wissen wir das manchmal nicht so genau. Klar ist, das Mama und Papa – trotz neuer Partner – ihr Kind lieben und zu ihm gehören. Aber was ist mit den neuen Partnern? Und wenn die dann auch schon Kinder haben, was passiert dann?
Die Konstellationen sind so verschieden und vielfältig. Da leben alle Kinder bei der Mama und alle zwei Wochen ist Papa-Zeit. Die Kinder des neuen Partners kommen im Wochenwechseln zu euch. Oder aber die Kinder leben beim Papa und besuchen alle zwei Wochen die Mama. Und die Kinder vom Partner leben bei der Mutter und kommen alle zwei Wochen zum Papa.
Egal welche Konstellation gelebt wird, eins haben alles gemeinsam – die Kommunikation.
Es muss einfach viel abgesprochen und besprochen werden. Umgangszeiten, Ferienbetreuung, Erziehungsfragen, Schulsachen, Freizeitgestaltung etc. Dabei sollten die Bedürfnisse der Kinder im Vordergrund stehen. Meistens ist es dann aber so, dass die Bedürfnisse der Erwachsenen mehr Gewicht haben. Warum? Weil jeder mitreden möchte. Weil die neuen Partner auch mit einbezogen werden wollen. Weil wir alte Verletzungen spüren, aber nicht wahrhaben wollen. Da sich unsere Gefühle aber immer eine Weg suchen und meistens auch einen finden, kann die Kommunikation dadurch massiv gestört werden.
Das sind dann die Momente, in denen schlecht vom Ex-Partner in Gegenwart der Kinder gesprochen wird. Oder die neue Beziehung wird madig geredet.
Wertschätzende Kommunikation kann gelingen
1. Redet nicht schlecht von eurem Ex-Partner
Ihr habt den anderen Elternteil eures Kindes geliebt. Aus diesem Grund habt ihr ein gemeinsames Kind. Jetzt von ihm schlecht zu reden, weil ihr verletzt oder gekränkt seit, hilft niemanden. Klar, ihr habt eure Wut los, aber die Situation ist immer noch die gleiche. Frage: Wenn euer Ex-Partner so schrecklich ist, warum habt ich euch dann verliebt?
Seid wertschätzend mit der Vergangenheit, denn nur so könnt ihr euch eine wertschätzende Zukunft aufbauen.
2. Redet nicht schlecht vom neuen Lebensgefährten eures Ex-Partners
Auch wenn es schmerzt das neue Glück beim Ex-Partner zu sehen – redet nicht schlecht darüber. Zum einen gibt es nach jeder Trennung einen Neuanfang mit einem neuen Partner. Zum anderen kann der neue Partner nichts für die Gesamtsituation. Hinzu kommt, dass euer Kind es definitiv nicht schön findet, wenn ihr böse Worte gegen das andere Elternteil spuckt.
3. Bezieht euren neuen Partner in die Kommunikation mit ein
Auch wenn euer neue Partner nicht der leibliche Elternteil ist, ist er oder sie doch ein Teil dieser Familie, dieser Konstellation. Das bedeutet ihr könnt nicht einfach Dinge mit dem Ex besprechen und entscheiden, ohne das Wissen eures Lebenspartners. Auch wenn es sich am Anfang merkwürdig anfühlt oder ihr das Gefühl habt, es somit zu verkomplizieren. Ihr sitzt nun alle im selben Boot.
4. Bezieht eure Kinder in die Kommunikation mit ein
In diesen Familienmodellen sind Absprachen das A & O. Sei es für den Umgang mit dem neuen Partner. Sei es die Treffen mit dem anderen Elternteil. Gerade Schulsachen, Ferienbetreuung und Wochenendbesuche bedürfen einer guten wertschätzenden Kommunikation. Damit dies gelingt und alle sich gesehen fühlen – bezieht die Kinder mit ein. Fragt nach ihren Wünschen und Vorstellungen. Entscheidet nicht über ihren Kopf hinweg. Ich spreche hierbei von Kindern im Schulalter, die die Situation miterleben und begreifen können.
5. Redt mit euren Kindern altersgerecht
Gerade bei Trennungen und neu zusammengewürfelten Familienmodellen geschieht es, dass die Kinder älter und reifer gemacht werden als sie eigentlich sind. Da wird über Unterhaltszahlungen gesprochen, darüber das die Kinder entscheiden sollen- wann sie das nächste Mal zum Papa wollen und ähnliche Dinge.
STOPP!
Euer Kind ist immer noch ein Kind und kein Erwachsener. Und bestimmte Themen gehören einfach nicht in Kinderohren. Oder würdet ihr eure finanzielle Lage mit eurem Kind besprechen, wenn es die Ursprungsfamilie noch geben würde? Ebenso würdet ihr eurem Kind nicht die freie Entscheidung überlassen, wann es wohin fährt um einen Freund zu besuchen. Schon gar nicht wenn es noch unter 14 Jahre ist.
Ich wünsche dir viel Freude beim Entdecken, Ausprobieren und Erleben.
Für kleine Hilfestellungen in der Umsetzung kannst du dich jederzeit an mich wenden.
Sowohl per Email als auch persönlich bin ich als Unterstützung für dich da.
Das Miteinander darf leicht sein und Kommunikation auch!
Sonnige Grüße
Jana
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