Wer Erwartungshaltungen hat, der wartet 

Mit 3 Impulsen für deinen Umgang mit diesem Dilemma

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Müsste ich mich selber beschreiben und drei Dinge nennen, die noch ausbaufähig sind, dann steht meine Ungeduld an oberster Stelle. Geduld ist eine Tugend und ich wünschte, ich könnte sie mir Tütenweise irgendwo kaufen. Dann hätte ich immer einen Vorrat daheim und für unterwegs etwas in der Tasche. Ich möchte vieles gleich. Warten ist mir ein Graus. Mich in Geduld üben – noch mehr.

Ich weiß, dass es Prozesse gibt, die dauern können. Allein diese Erkenntnis reicht leider nicht zur Steigerung meiner Geduld.

Wenn ich mir die Geduld visualisiere, dann als eine große runde Insel – mitten im Pazifik. Überall Wasser und viele kleine kuschlige Buchten. Es gibt die Buchten, die ich wunderschön finde. Alles ist perfekt: die Natur, der Strand, das Meer. Und dann gibt es die Buchten, die nicht so perfekt sind. Die hier und da kahle Stellen haben. Wo der Strand schmaler ist. Das Wasser schmutziger. In diesen Buchten setze ich mich dann in den Sand und übe mich in Geduld. Ich schaue aufs Meer und hoffe, dass dieser Ort – gleich und sofort – ebenso perfekt ist, wie die anderen Orte.

Meine Enttäuschung ist vorprogrammiert, meine Geduld am Ende und ich verschenke die Chance, den Ort so zu sehen – wie er ist. Mit all seinen Makeln und Schönheiten. Mit seinem Anderssein. Mit seiner individuellen Note.


Willst du warten, dann habe eine Erwartungshaltung

Seit ich mich mit Kommunikation und Wertschätzung beschäftige, hat sich mein Blick verändert. Ich versuche in der Kommunikation, den anderen zu sehen. Mit seinen Gefühlen und seinen Bedürfnissen. Ich bin stets gewillt, zu erkennen, dass jeder seine Geschichte hat und diese uns kommunikativ geprägt hat. Ebenso übe ich mich in Verständnis, wenn der Tag sich dem Ende neigt und somit auch die Freundlichkeit. Das 24 Stunden anstrengend sein können und an den einen oder anderen Kräften zerrt. Das alles ist mir klar und ebenso wichtig. Ich weiß, dass die Kommunikation anfällig ist und das oben genannte Faktoren zu Störungen führen können.

Parallel zu meinem neuen Blick auf mein Gegenüber ist eine andere Pflanze gewachsen. Ganz leise. Meist sehe ich sie nicht, sondern spüre sie. In der Bauchgegend oder am Herzrasen. Am erhöhten Pulsschlag und meinem gefühlten heißen Kopf – knallrot. Die Pflanze, die ich meine, nennt sich: Erwartungshaltung. Sie ist immer da. Manchmal blüht sich regelrecht auf. In voller Schönheit steht sie dann vor mir. Groß und stark und fordert mich auf ganzer Linie.

Meine Erwartungshaltung hat vor allem damit zu tun, dass ich „erwarte“, dass mein Gegenüber meine wertschätzende Haltung nicht nur spürt, sondern ad hoc anwendet. Selbstverständlich im Gespräch mit mir. Das ebenso zugehört wird – ohne Ablenkung im Aussen. Das ebenso nachgefragt wird bei Unklarheiten. Das ebenso die Dinge vertraulich behandelt werden, wie ich das tue.

Nun, dem ist nicht immer so. Je höher meine Erwartungshaltung, desto größer die Wahrscheinlichkeit das ich diese Reaktion nicht erhalte. Ganz besonders ergeht mir das so im Umgang mit Menschen, die ebenso mit Menschen arbeiten. Ob Dienstleister, Pädagogen und Lehrer oder die Telefonauskunft. Wer in diesen Bereichen sein Geld verdient, von dem „erwarte“ ich eine wertschätzende Kommunikation. Eine positive Wortwahl. Einen freundlichen Blickkontakt. Und so erfahre ich immer und immer wieder, dass ich mit meiner Erwartungshaltung ganz alleine dastehe. Mein Gegenüber mag vielleicht spüren, wie ich Kommunikation definiere, trotzdem ist es meins. Und so gibt es Situation in denen ich vergeblich warte und damit die Konversation zum scheitern verurteilt ist.

Am Ende dieser Gespräche bin ich meist sehr frustriert. Zum einen darüber, dass mein Gegenüber so anders kommuniziert wie ich. Zum anderen, weil mich dieses Ungleichgewicht anstrengt. Es saugt mir Energie, die ich gerne für wertschätzende Dinge ausgebe. Für Dinge, die mir gut tun. Für Wörter, die mich erreichen. Für Kommunikation, die mich berührt. Für Verbindungen, die mich und mein Gegenüber inspirieren und wachsen lassen.

Geht es dir auch so? Hinterlasse doch unten im Kommentarfeld deine Erfahrung. Ich bin neugierig und freue mich von dir zu lesen.

Da ich grundsätzlich positiv bin und das auch bleiben werde, habe ich für mich einen Weg gefunden – mit solchen Situationen wertschätzend umzugehen.

Zusammengefasst in den unten stehenden Impulsen, schenke ich sie dir – damit dein kommunikativer Alltag leichter werden kann.


Was kannst du tun?

1. Impuls: Bleib bei dir

Es sind deine Werte. Dinge die dir wichtig sind im Umgang mit anderen. Halte an ihnen fest. Damit zeigst du ganz klar deinen Standpunkt. Deine Idee von einem wertvollen Austausch. Bleib dir treu.

2. Impuls: Sprich mit deinen Erwartungshaltungen 

Wenn du spürst, dass du eine bestimmte Erwartungshaltung hast, dann sprich mit ihr. Finde heraus, warum du sie hast. Was dir wichtig ist. Wieso sie gerade jetzt sichtbar wird. Und dann suche dir einen Weg, wie du damit umgehen kannst. Wie du sie in deinem kommunikativen Alltag integrieren kannst.

3. Impuls: Hör auf zu warten

Du kannst niemand missionieren oder erleuchten. Du kannst niemanden zwingen wertschätzender zu kommunizieren. Aber was du kannst, ist, ihnen zu zeigen, wie es anders gehen kann. Also, hör auf zu warten und mach weiter. Nur durch das Tun kannst du andere inspirieren. Sei ein kommunikatives Vorbild.


Ich wünsche dir viel Freude beim Entdecken, Ausprobieren und Erleben.

Für kleine Hilfestellungen in der Umsetzung kannst du dich jederzeit an mich wenden.

Sowohl per Email als auch persönlich bin ich als Unterstützung für dich da.

Das Miteinander darf leicht sein und Kommunikation auch!

Sonnige Grüße

Jana

Bildquelle: www.pixabay.de

Ein Gedanke zu “Wer Erwartungshaltungen hat, der wartet 

  1. wortsonate schreibt:

    Das ist schon so eine Sache mit der Erwartungshaltung. Wie hoch setze ich an, erwarte ich nicht von Anfang etwas das der andere vielleicht gar nicht geben kann. Ich kenne es gut. und lerne die Dinge runterzuschrauben

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