4 Impulse für mehr Lust und Freude an deiner Kommunikation
Letztes Jahr habe ich wesentlich regelmäßiger auf meinem Blog geschrieben. Das kann daran liegen, dass ich da mehr Zeit hatte. Es kann aber auch daran liegen, dass ich keine Lust hatte. Keine Lust im Sinne von:
- früher aufstehen, um den Text fertig zu schreiben
- neue Ideen sammeln
- schöne Worte für meine Gedanken finden
- andere Dinge nehmen derzeit mehr Raum ein
- …
Wahrscheinlich ist es von allem ein bisschen und das ist gut so. Denn, wir haben nicht immer Lust auf Kommunikation.
Wenn dir die Lust zum reden fehlt
Ich habe als Kind oft gehört: „Es geht nicht immer nach Lust. Manche Dinge müssen eben getan werden, wenn sie dran sind.“
Zu dieser Aussage kann ich nur sagen: Ja, sie stimmt – zum Teil.
Natürlich müssen manchen Dinge einfach gemacht werden. Wenn der Tisch voller dreckigem Geschirr ist, dann kann ich nicht warten, bis mich pure Freude zum Abwaschen ereilt. Da muss einfach das Geschirr gesäubert werden, wenn ich zur nächsten Mahlzeit frisches benutzen will. Ebenso muss ich mit meinem Auto in die Werkstatt fahren, wenn da einer rote Lampe leuchtet. Ob das jetzt in meinen Zeitplan passt oder nicht. Schließlich will ich auch morgen wieder heile von A nach B kommen.
In der Kommunikation sehe ich das ein wenig anders. Da gibt es einfach Situationen, auf die ich keine Lust habe. In denen ich nicht reden möchte und selbst das Zuhören mir keine Freude bereitet. Ich empfinde das nicht als schlimm oder bösartig, eher als menschlich. Unser Tag hat 24 Stunden und diese sind oft voll bis oben hin. Das uns da unterwegs einfach mal die Puste ausgehen kann, nachvollziehbar.
Wichtig ist dann, herauszufinden, was hinter der Unlust steckt.
Was steckt hinter der Unlust?
Lust oder Freude sind Ausdruck unseres Seins. Das was uns gut tut, das bereitet uns oft Freude. Oder wir freuen uns auf jemanden, den wir lange nicht gesehen haben.
Andersherum spüren wir die Unlust bei Dingen, die unseren Tagesrhythmus durcheinander bringen oder die uns nicht gut tut.
Dieser Ausdruck von Lust und Freude oder eben Unlust ist unser Gefühl in diesem Moment. Wie fühlen die Freude in Form von ‚kribbeln im Bauch‘ und ‚grinsen im Gesicht‘. Unlust spürst du vielleicht im aufkommenden Widerstand als Magenziehen oder Kopfweh.
Und genau dahinter verstecken sich unsere Bedürfnisse. Ja, unsere Bedürfnisse. Sie zeigen uns, was wir jetzt brauchen oder eben nicht. Bedürfnisse werden selten eins zu eins wahrgenommen. Deswegen haben wir unsere Gefühle als Navigatoren – hin zu unseren Bedürfnissen.
Zusammengefasst bedeutet dies, dass hinter deiner Unlust an der Kommunikation immer ein Bedürfnis von dir steckt. Entweder erfüllt oder unerfüllt.
Beispiel:
Du kommst gerade völlig entspannt aus der Sauna. Du hattest eine gute Zeit mit deinem Partner, fernab vom Alltag. Ihr lacht und habt einfach Spaß miteinander. Als ihr nach Hause kommt blinkt dein Anrufbeantworter. Deine Freundin ist mit Liebeskummer in mehrfachen Nachrichten hörbar. Wenn du jetzt die Unlust spürst, zurückzurufen, dann kann ich das komplett nachvollziehen. Dein Bedürfnis nach Leichtigkeit ist gerade so schön gefüllt. Die Harmonie mit deinem Partner und in dir ist voll im Gange. Mit dem Anruf würdest du unter drei Sekunden deine Stimmung ins Gegenteil verkehren.
Wenn du jetzt sagt, aber genau dann habe ich Freude, davon etwas abzugeben – dann mach es.
Bedenke nur, dass jeder von uns mit dieser Situation unterschiedlich umgeht.
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Dein Tag war voll mit Terminen, das Wetter verregnet, kein Parkplatzglück beim Einkaufen und du willst nur noch heim. Deine Nachbarin erspäht dich am Fenster und empfängt dich an der Hauseingangstür. Deine Lust auf ein geselligen Nachmittag hält sich in Grenzen. Allein der Gedanke, sich jetzt den neusten Klatsch berichten zu lassen, zieht deine Stirn in Falten. Deine Unlust auf Kommunikation – nachvollziehbar.
Hier ist dein Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung unerfüllt. Erst wenn dies erfüllt ist und du dich wieder wohl fühlst, hast du Raum für die Bedürfnisse anderer.
4 Impulse im Umgang mit der Unlust auf Kommunikation
1. Impuls: Spüre
Spüre in dich hinein, wenn du zu einer Kommunikation eingeladen wirst. Wie geht es dir damit? Welche Gedanken und Wahrnehmungen sind gerade in dir los? Nehme deine Gefühle bewusst wahr.
2. Impuls: Achte
Wenn du Unlust spürst, dann achte sie. Die Unlust zeigt dir, dass jetzt gerade etwas anderes ansteht. Sie ist nicht da um dir zu schaden, sondern um dir zu zeigen, was in dir los ist.
3. Impuls: Sorge
Hast du die Unlust gespürt und geachtet, dann schau nach dem dahinter liegenden Bedürfnis und erfülle es dir. Erst wenn es dir gut geht, kannst du gut zu anderen sein.
4. Impuls: Kommuniziere
Sprich aus, was dich beschäftigt. Sage, dass du jetzt keine Zeit hast, weil erst andere Dinge erledigt werden wollen. Sei ehrlich zu dir und zu den anderen. Wenn sie dich ebenso wertschätzen, wie du sie, dann haben sie dafür Verständnis und werden dir nicht gleich die Freundschaft kündigen.
Ich wünsche dir viel Freude beim Entdecken, Ausprobieren und Erleben.
Für kleine Hilfestellungen in der Umsetzung kannst du dich jederzeit an mich wenden.
Sowohl per Email als auch persönlich bin ich als Unterstützung für dich da.
Das Miteinander darf leicht und wertschätzend sein, Kommunikation auch!
Sonnige Grüße
Jana
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