Wer Kinder hat, weiß, wie viele Fragen in einen Tag passen. Wer keine Kinder hat, der weiß das vom Hörensagen. Viele! Kinder sind das sehr pflegeleicht, sie fragen einfach immer. Egal wo sie sind und wer ihnen gegenüber sitzt oder steht. Sie fragen laut und leise. Mit schönen Worten oder unschönen. Aber immer direkt und frontal. Sagenhaft.
Irgendwann gibt es den Zeitpunkt, da bringen Eltern ihren Kinder bei, dass man Fragen nur leise stellt oder wenn die betroffene Person nicht in Hörweite ist. Zudem lernen die Kinder, sich ihre Fragen selber zu beantworten – entweder durch Lektüre oder Internet. Dass ist dann die Basis für die kommenden Jahre, in denen keine Fragen gestellt werden. Oder eher wenig.
Die Kommunikation ist störungsanfällig. Leicht aus der Ruhe zu bringen. Sei es durch Lärm und Geruch von Aussen. Sei es durch Hunger und Pippi von Innen. Sei es, weil gerade Liebeskummer oder Stress auf dem Plan steht. Das alles ist nicht weiter schlimm, sondern das Leben selbst. Wir sind eben nicht jeden Tag gleich gut drauf und haben nicht immer volle Konzentration.
Doch was machen wir, wenn wir Unklarheiten haben? Wenn nach einem Meeting noch Fragezeichen im Raum kreisen? Wenn wir uns die Reaktion vom Gesprächspartner einfach nicht erklären können? Wir überlegen krampfhaft und suchen das Warum.
Wenn du denkst: „ne ich nicht“ – dann herzlichen Glückwunsch! Du weißt, wie du mit solchen Situationen umgehst und brauchst nicht weiterzulesen. Alle Anderen können gerne weiterlesen und sich inspirieren lassen.
Die Suche nach dem Warum ist gut, bringt dich aber nicht weiter. Der Grund: DU suchst das Warum. Nach deinen Massstäben und deinen Ideen vom Leben. Du überlegst hin und her und übersiehst, dass dir vielleicht Informationen fehlen. Informationen die wichtig sind, um die Antwort zu finden. Zudem strengt das unendlich an. Du beschäftigst die mit einer Lösungssuche für dich und begibst dich dafür auf einen steinigen Weg.
Meine Idee für dich: Nimm den leichteren Weg und frage einfach nach. Frage nach, wenn du etwas nicht verstanden hast. Frage nach, wenn dir Informationen fehlen. Frage nach, wenn dich die Reaktion irritiert hat. Wenn du jetzt Widerstand spürst, in dem du folgenden Sätze hörst: „Wie sieht das den aus, wenn ich meinem Gegenüber einfach sage, was mich irritiert hat?“, „Was soll der Chef denken, wenn ich nochmal nachfrage. Der glaubt dann, ich habe es nicht drauf.“ „Wenn ich bei meinem Partner nachfrage, dann sieht das ja so auch, als hätte ich nicht zugehört.“
Diese Sätze sind sehr wertvoll, denn sie zeigen dir zwei Dinge:
- Es sind Glaubenssätze aus deiner Kindheit. Gelernt von den Eltern. Nun bist du Erwachsen und darfst dein Leben aktiv gestalten und somit auch deine Kommunikation.
- Das was du gehört hast, die Person mit der du gesprochen hast, ist wichtig für dich. Wäre sie unwichtig, würdest du dir nicht so viele Gedanken machen. Das bedeutet, wenn du hier nicht nachfragst, bei wem dann?
3 Vorteile des Nachfragen
- Nachfragen hat nichts mit Schwäche zu tun!
- Wer nachfragt zeigt seinem Gegenüber: Du bist mir wichtig. Das Thema ist mir wichtig.
- Nachfragen ist einfacher, als sich stets und ständig Gedanken um die Situation zu machen.
Ich wünsche dir viel Freude beim Entdecken, Ausprobieren und Erleben.
Für kleine Hilfestellungen in der Umsetzung kannst du dich jederzeit an mich wenden.
Sowohl per Email als auch persönlich bin ich als Unterstützung für dich da.
Das Miteinander darf leicht und wertschätzend sein, Kommunikation auch!
Sonnige Grüße
Jana
Sehr wahre Zeilen, liebe Jana.
Ich habe auch gelernt, dass es besser ist, nachzufragen, als selbst ewig zu grübeln, was denn nun gemeint war.
Nicht immer kann man fragen, oder nicht immer bekommt man Antworten, aber dennoch sollte man sich nicht davon abhalten lassen.
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