Deine Rolle in der Kommunikation

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Moritzburg – hier wurde Aschenbrödel gedreht 

Als kleines Mädchen habe ich die Filme von Winnetou gesehen. Sehr gerne und voller Hingabe. Wie er da in den Sonnenuntergang ritt, der Held des Filmes. Das lies mich zu träumen beginnen.

Weniger begeistert war ich von den Szenen, in denen die Menschen gekämpft haben und eine Frage hat mich immer wieder beschäftigt: Wenn die Menschen von den Klippen fallen, sind sie dann wirklich tot? Müssen dann immer wieder neue Schauspieler gefunden werden, die diese Szenen spielen? Und vor allem, wer macht so etwas, mit der Aussicht auf den Tod?

Dass das alle eine Filmrolle ist und unten ein großes Sprungtuch oder ähnliches auf den Schauspieler wartet – das habe ich erst später begriffen.


 Was ist eine Rolle?

Nach den Winnetou Filmen kamen die Telenovelas in mein Leben. Ich fand das immer so spannend und dachte, so geht es – das Leben. Irgendwann ist dann auch hier meine Blase geplatzt und ich habe erkannt, dass die Damen und Herren nur Rollen gespielt haben. Oft solche, die mit ihrem wahren Leben nichts gemeinsam haben. Hin und wieder soll es dann aber vorgekommen sein, dass die Zuschauer das nicht auseinander gehalten haben. Und so wurden die Schauspieler mit ihren Rollen angesprochen. In vielen Fällen sehr freundlich und mitfühlend. In anderen Situation eher feindlich und angreifend. Die Menschen konnten in diesen Momenten nicht unterscheiden, zwischen Rolle und Echtheit. Dabei kann doch aber eine Rolle auch echt sein?

Das spannende ist, dass wir alle Rollen haben und diese auch spielen. Nicht im Fernsehen und nicht vor einem großen Publikum. Eher daheim und vor unseren Verwandten und Freunden. Diese Rollen nennt man Soziale Rolle. Da hinter verbirgt sich die Definition, dass jeder von uns in einem bestimmten System lebt und arbeitet. In diesem System hat jeder seine Rolle, damit das System funktioniert. Sperren wir uns gegen diese Rolle, dann kann es passieren, dass das System wankt und irgendwann zusammenbricht.

Beispiel gefällig?

Ich lebe im System Familie. In diesem System bin ich Jana und habe folgende Rollen: Ehefrau, Mutter, Tochter, Schwiegertochter, Schwester, Schwägerin, Nichte, Tante, Cousine, Freundin. Dazu kommt dann mein System Arbeit und Freizeit. Auch da habe ich verschiedene Rollen. Alle Rollen wollen bedient werden, mal mehr, mal weniger.

Und auch wenn wir manche Rollen nicht haben wollen, so wird sie uns von aussen aufgeschrieben. Oder wir glauben, dass wir diese Rolle leben müssen, weil wir denken, das der andere denkt, dass wir diese Rolle haben wollen. Total verrückt,oder?


Was passiert, wenn wir unsere Rolle nicht annehmen?

Antwort: Dann irritieren wir das System, bringen es zum Wanken. Erkennbar daran, dass Konflikte entstehen, Beziehungen nicht funktionieren, Kinder sich von ihren Eltern abwenden oder Mitarbeiter fristlos kündigen.

Gegen die Rollen zu kämpfen, indem wir sie ignorieren oder uns unserer Verantwortung entziehen, kostet Kraft. Viel Kraft. Statt die Energie dafür aufzuwenden, empfinde ich es als sinnvoller mit der Rolle zu arbeiten und zu kommunizieren.


Rollen in der Kommunikation

Jeder Rolle hat ihre Berechtigung und wenn wir mit einer Rolle nicht konform sind, dann haben wir nur eine Chance: die Kommunikation.

Wir können über Wahrnehmungen sprechen. Sagen, wie es uns mit bestimmten Erwartungshaltungen geht. Mitteilen, wie wir uns in bestimmten Situationen fühlen. Ausdrücken, was wir uns für dieser Rolle – für uns wünschen. 

Mit der Kenntnis um das Sender und Empfänger Modell wissen wir, dass es definitiv zwei Rollen in der Kommunikation gibt. Zum einen den Sender. Also die Person, die die Botschaft kommuniziert. Und zum anderen den Empfänger, also den Menschen, der zuhört.

Sind wir uns dieser beiden Rollen bewusst und füllen sie aktiv aus, dann kann Kommunikation funktionieren und die Botschaft kann fließen.

Doch glauben wir, keine der Rollen haben zu wollen, weil wir abends zu müde zum reden sind, dann bringen wir damit unser Kommunikationssytem ins Wanken. Unser Gegenüber misstraut unseren Worten oder unserem Schweigen und bastelt sich seine eigene Welt, um unsere Gedanken. Diese ‚Hirngespinste‘ führen dann dazu, dass jeder seine Welt sieht und die Pforten für die Welt seines Gegenübers geschlossen hat. Neugier und Offenheit sind damit ausgezogen. Statt dessen wohnen jetzt Sturheit und Misstrauen dort.


Damit dir dein Kommunikationssystem nicht aus den Fugen gerät, meine 4 Ideen für dich

  1. Sei dir über die beiden Rollen in der Kommunikation bewusst. (Sender und Empfänger)
  2. Benutze beide Rollen. Wer immer nur sendet, dem wird irgendwann nicht mehr zugehört. Wer nur zuhört, vergisst seine Bedürfnisse und das Senden dieser.
  3. Wenn dir eine Rolle zugeschrieben wird, du dich damit allerdings unwohl fühlst, dann kommuniziere es.
    • Beispiel:
      • In der Firma bist du die Person, die immer gut drauf ist. Das wird schon fast erwartet von dir. Auf Dauer gefällt die diese Rolle nicht, dann sage es. Klar, direkt und deutlich
      • Bei Familienfeiern erzählen dir deine Verwandten all ihre Sorgen, weil du immer so schön zuhören kannst. Wenn dich das nervt, dann kommuniziere es. Zeitnah, freundlich und bestimmend.
  4. Fülle beide Rollen aktiv und authentisch aus. Unterlasse Ablenkungen im Aussen, dass wirkt abweisend auf dein Gegenüber.

 


Ich wünsche dir viel Freude beim Entdecken, Ausprobieren und Erleben.

Für kleine Hilfestellungen in der Umsetzung kannst du dich jederzeit an mich wenden.

Sowohl per Email als auch persönlich bin ich als Unterstützung für dich da.

Das Miteinander darf leicht und wertschätzend sein, Kommunikation auch!

Sonnige Grüße

Jana

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