Stell dir vor, du sitzt im Theater. Du hast dich schön gemacht. Dein Lieblingskleid angezogen und die hohen Schuhe. Der Babysitter ist daheim und dein Mann kam früher von der Arbeit. Alles ist perfekt gelaufen und nun sitzt du hier. Auf diesem weichen roten Sessel und kannst es kaum glauben. Das Kribbeln in deinem Bauch wächst mit jeder Minute.
Du schaust dich um. Siehst andere Paare, schnupperst den Geruch des Theaters. Träumst von den Geschichten die hier schon geschehen sind.
Dann die Glocke. Drei Mal. Es wird langsam dunkel.
Deine Augen versuchen sich an das Licht zu gewöhnen. Und dann hörst du, wie die Musik anfängt zu spielen. Die Geige, das Klavier, die Flöte. Zarte Töne verbinden sich mit der Dunkelheit und während deine Sinne noch dabei sind, alles zu sortieren, geht der Vorhang auf.
Auf der Bühne siehst du sie. Die Artisten und Schauspieler. Sie singen und lachen. Sie springen und tanzen. Sie sind ausgelassen vor Freude.
Du fühlst dich inmitten des Zuschauerraumes so wohl. Du hast das Gefühl du bist mittendrin.
Was wäre, wenn das gar kein Theaterstück wäre, sondern dein eigenes Leben?
Was wäre, wenn du statt auf der Bühne mitzuspielen im Zuschauerraum sitzt und auf deinen Einsatz wartest?
Das Ding mit den Rollen
So, wie in einem Theaterstück die Rollen gespielt werden, so haben wir unsere Rollen im alltäglich Leben. Ja, dabei geht’s weniger um Glamour. Allerdings sind unsere Rollen wichtig, damit der Ablauf reibungslos klappt. Würden wir jedes Mal neu unsere Rolle suchen und nicht finden, dann würde unser Alltag ganz schön eiern.
Bei dem Thema Rolle spreche ich von der sozialen Rolle.
So eine Rolle hat jede von uns, sobald wir uns in einem bestimmten System bewegen. Sei es das Familiensystem, das Arbeitssystem oder der Sportverein. Befinden wir uns in so einem Gefüge, dann werden Erwartungshaltungen an uns gestellt oder bestimmte Werte und Verhaltensweisen mit uns verknüpft. Sowohl von aussen, wie auch von innen heraus.
Beispiel:
Familie:
In diesem Gefüge bist du Mutter, Ehefrau, Schwiegertochter, Schwester und Schwägerin.
Alles Rollen die du in bestimmten Situation mal mehr und mal weniger bedienen musst.
Sport:
In diesem Gefüge bist du Sportlerin, Freundin und Trainingspartnerin.
Auch hier bedienst du verschiedene Rollen.
Ein Rollenverständnis kann entstehen aus der Gesellschaft. Zum Beispiel, wenn es um das Thema Mamasein geht. Die Gesellschaft kann das Bild einer fürsorglichen Mutter prägen und die Werte lautstark nach Aussen kommunizieren. Ebenso kann es die Norm sein, dass die Mütter berufstätig sein sollen, um so ein Stück unabhängiger zu sein. Die Rollenbilder sind von Gesellschaftsform zu Gesellschaftsform unterschiedlich und können unser Rollenverständnis maßgeblich beeinflussen.
Ebenso kann unser Familiengeschichte unser Rollenverständnis beeinflussen. Wenn unsere Großmutter der Mittelpunkt der Familie war und immer für Harmonie sorgte, dann kann es passieren, dass wir das mit Weiblichkeit und Frausein gleichsetzen.
Prüfe deine Rollen
Das Wichtiges bei den Rollen ist, nichts ungeprüft zu übernehmen.
Jede hat ihre Definition von Rollen. Jede von uns handelt täglich nach besten Wissen und Gewissen. Und doch besteht die Gefahr, dass wir Rollenbilder leben, die gar nicht unserem Naturell entsprechen.
Das Problem bei der Sache ist, sobald wir etwas leben, was sich für uns nicht richtig anfühlt. Sozusagen nicht kongruent ist mit unseren Werten, macht uns das auf Dauer unzufrieden. Auch wenn wir uns dieser Inkongruenz nicht bewusst sind, so wirkt es. Diese Unzufriedenheit führt zu schlechter Laune bis hin zur Krankheit.
Drum prüfe deine Rollen.
- Welche hast du?
- Wie fühlen sie sich an?
- Warum fühlst du dich in der einen wohler als in der anderen?
Sobald du das herausgefunden hast, kannst du handeln.
Deine Rollen selber definieren und somit für dich sorgen. Wertschätzend und emphatisch.
Wenn wir auf unseren Einsatz warten
Wenn wir uns nun fühlen, als würden wir im Zuschauerraum auf unseren Einsatz warten, dann kann es daran liegen:
- dass wir unsere Rollen nicht kennen
- dass wir fremde Rollen spielen
- dass wir zu viele Rolle bedienen wollen
- dass die Rollen nicht unserem Naturell entsprechen
Wenn du nicht länger auf deinen Einsatz warten willst und unsicher bist, wie der nächste Schritt aussehen könnte:
Melde dich bei mir info@jana-ludolf.de und bei einem persönlichen Austausch entwickeln wir gemeinsam Strategien, damit du deine Sinne entfalten kannst und dein volles Potential lebst.
Alles Liebe
Jana