Der Zeitstahl der letzten Jahrhunderte ist lang. Viele Informationen die sich dahinter verstecken. Zum einen, um aus Neugier zu schauen, wie das Leben damals war. Zum anderen, um zu verstehen, warum es heute anders ist.
Aus der Vergangenheiten lernen, damit es in Zukunft anders wird. Ein Spruch, der viel Wahrheit beinhaltet. Denn ebenso wichtig ist es, in die Vergangenheit zu schauen, um zu Verstehen. Nur was wir Verstehen, dass können wir auch ändern, verbessern oder anders gestalten.
Es sind viele Epochen, bis wir im Heute, im 21 Jahrhundert landen. Viel Zeit liegt hinter uns und davon war jede anders.
Jede Zeit hatte ihre Werte. Ihre Vorstellungen vom Leben. Ihre Möglichkeiten. Jede Zeit hatte gute Momente und weniger gute. In jeder Zeit gab es ein Hauptthema. Immer anders, zu dem was war. Immer aufbauend, auf das, was kommt.
Zum Wachsen braucht es immer einen Schritt nach dem anderen. Braucht es Erfahrungen und Lernmöglichkeiten. Nichts kann entstehen, einfach so. Einzelne Schritte nicht übersprungen werden. Das was fehlt, wird später nachgeholt. Nicht nur in der eigenen Entwicklung, auch in der gesellschaftlichen. Vergleichbar mit einem Turm der gebaut wird, an dem ein Klotzt fehlt – in der fünfte Reihe. Es wird zwar weitergebaut und der Turm hält, doch je größer er wird, desto mehr macht sich der fehlende Klotz bemerkbar. Es kommt der Moment, an dem es wichtig ist, sich um den fehlenden Klotz zu kümmern, statt weiter zu wachsen. Erst wenn die Basis steht, kann nach obenhin Stabilität erfolgen.
Die Entwicklung der Frauenrolle
Wenn ich mir diesen Zeitstrahl anschaue, dann sehe ich viele verschiedene Ideen von Ehe, Liebe, Arbeit, Miteinander und Frau-Sein. Manche Ideen haben lange überdauert. Manchen Ideen sind nach kurzer Zeit gestorben. Andere Ideen kommen wieder Neu zum tragen.
Das alles betrachte ich wertfrei und versuche mich in die Zeit zurückzuversetzen. Nicht alles verstehe ich oder finde es gut. Sei es, dass die Frau im Mittelalter mehr Ware wie Mensch war und dem Mann gehorsam sein musste. Sei es in der Nazi Zeit, in der Frau als mütterliches und sorgendes Wesen dargestellt wurde, frei von anderen Möglichkeiten und eigenen Meinungen. Sei es, dass das Wahlrecht für Frauen in Deutschland seit 1919 gilt und in Saudi-Arabien erst seit 2015.
Die Frauenrolle hat sich verändert. Zu Beginn unserer Menschheit, so sagen die Historiker, waren die Frauen diejenigen mit dem hohen Ansehen. Weil sie gebären konnten, weil sie immer wussten, welche Kinder zu ihnen gehörte, weil sie stets Beeren und Kräuter fanden, um die Gemeinschaft mit Essen zu versorgen. Zudem haben die Frauen sich um das Feuer gekümmert, um die Tiere und Hütten gebaut. Die Männer waren mit der Jagd beschäftigt. Das nahm viel Zeit und Wege in Anspruch und am Ende war nie ein Erfolg garantiert.
Mit Einführung der Landwirtschaft (aus einer Idee der Frauen geboren, zur Erleichterung um Nahrung zu finden und zuzubereiten) zog auch das Gefühl von Besitz ein. Die Männer waren nun mehr daheim. Kümmert sich um den Boden und die Saat und betrachteten das alles als ihr Gut. Inklusive Frau und Kinder. Ab diesem Zeitpunkt hat sich das Rollenverständnis und -leben gedreht. Natürlich nicht von heute auf morgen, eher langsam und stetig. Alles im Leben ist ein Prozess.
Noch heute gibt es vereinzelte Gebiete, in denen die Frauen das Sagen haben. Sei es in Mosuo, China oder Khasi, Indien oder Juchitán, Mexiko. Letzteres ist insofern noch ein besonderer Ort, an dem trans- und homosexuelle Männer ein hohes Ansehen genießen.
Ich empfinde es so wichtig, genau diese Unterschiede zu betrachten, denn es sind die Dinge, die uns heute noch beeinflussen.
Prozess der Veränderung
Viele Frauen spüren, wenn etwas nicht stimmt. Etwas unrund läuft in ihrem Leben. Statt sich nun mit genau diesem Gefühl oder diesem Gedanken zu beschäftigen. Ihn zu drehen und zu wenden. Gegen das Licht zu halten und zu hinterfragen, legen sie ihn weg. Da das manchmal nicht so einfach ist, kommen bestimmte Hilfsmittel zum tragen: Shopping, Fernsehen, Essen und Glaubenssätze.
Glaubenssätze wie: Ich bin eh zu alt. Was sollen die Anderen von mir denken. Eigentlich ist alles schön.
Das alles sind perfekte Strategien, um dem Gefühl keinen Raum zu geben und es stattdessen so klein zu machen, dass es sich nicht mehr aus der Ecke traut.
Doch genau dieses Gefühl, dieser Gedanke, dieser tiefe Seufzer ist das Zeichen: Achtung, hier stimmt was nicht!
Wir haben zwei Chancen im Umgang mit diesen Symptomen:
- Wegdrücken, wie oben beschrieben
- Angehen, und zwar aktiv und positiv
Für eine tragende Veränderung ist es immer hilfreich, einen kurzen Blick nach hinten zu werfen. Sei es in die eigene Geschichte oder in die Geschichte der Frauenentwicklung. Dabei geht es nicht darum, diese haarklein auseinander zu nehmen. Schlussendlich können wir es nicht mehr ändern. Doch was wir können ist, aus der Vergangenheit zu lernen.
Aus der Vergangenheit lernen
Jede Epoche hatte ihre Werte. Ihre Frauenbilder. Ihre Rollenaufteilung. Ihre Sorgen und ihre Höhepunkte. Und das alles wirkt bis heute. Warum? Weil alles aufeinander aufbaut. Weil alles energetisch miteinander verbunden ist. Weil wir nicht immer wieder neue Dinge erfinden, sondern bestehende übernehmen und andere für uns abwandeln. Doch, wenn wir nicht hinschauen und hinterfragen, dann leben wir Vorstellungen und Rollenverständnisse, die nicht in unsere heutige Zeit passen oder kompatibel sind, mit den heutigen Möglichkeiten.
Genau dasselbe geschieht, wenn wir Rollenbilder von unseren Eltern und Großeltern ungefragt übernehmen.
Ich wünsche mir und dir: Lebe dein Potential und definiere deine Rollen, nach deinen Werten und Vorstellungen vom Leben. Lerne aus der Vergangenheit und gestalte deine Zukunft.
Für Hilfe und Unterstützung kann du dich gerne via E-Mail an mich wenden und gemeinsam gehen wir deinen Weg der Veränderung. E-Mail an: info@jana-ludolf.de
Alles Liebe,
Jana