Ein Gedanken den ich gut kenne. Ein Gedanke den jede Frau schon mal gedacht hat.
Nicht genug zu sein, als Mutter, Ehefrau und Tochter. Nicht genug zu sein, mit dem was ich tue – als Mutter, Ehefrau und Tochter. Als Kollegin, Nachbarin und Freundin. Nicht genug zu sein, weil andere Frauen das scheinbar leichter hinbekommen. Mehr hinbekommen. Kreativer sind, besser kochen können, mehr Sport treiben und schöner Lächeln. Nicht genug zu sein. Ein Glaubenssatz der uns den Alltag ganz schön erschweren kann.
Der Vergleich ist die Basis für dein ‚Nicht genug zu sein‘
Im Fernsehen winken uns die Frauen zu, die scheinbar alles mit Leichtigkeit unter einen Hut bekommen. Familie, Arbeit, Ehe, soziales Leben und die eigenen Bedürfnisse. Doch ganz ehrlich, ich glaube, dass es die wenigstens sind. Zudem erscheint uns immer, dass das, was die Anderen machen, immer bunter, glücklicher oder schlanker ist. Dabei kennen wir die Geschichte dahinter nicht. Wir wissen nicht, wie viel Arbeit sie das alles gekostet hat. Welche Entscheidungen dafür getroffen werden mussten. Auf welche Dinge oder Menschen verzichtet wurde. Wir wissen nichts, über deren Gedanken zu ihrer Geschichte und ihre Ängste und Zweifel. Wir wissen es einfach nicht. Was wir wissen, ist das, was wir sehen und selbst da muss man in der heutigen Zeit echt vorsichtig sein. Viele Menschen stellen gerne ihre Schokoladenseite zur Schau und deckeln den Rest. Sprechen nicht über die Situation die schwer waren oder zeigen die Momente, die schmerzten.
In der heutigen Zeit muss immer alles von Erfolg gekrönt sein. Egal was wir tun, wir müssen immer ein Ziel haben. Am besten noch zwei oder drei und alles bis zum Jahresende toppen. Dafür brauchen wir Vorbilder und Ansporn. Und damit fängt das ganze Desaster an – wir fangen an uns zu vergleichen. Schauen nach rechts und links. Klicken uns durch Social Media, lesen bunte Zeitungen und zappen durch den Fernseher. Ja, es ist gut sich zu informieren und vielleicht ist es auch gut, sich mit den Lebensgeschichten von anderen Frauen und Männern zu motivieren. Doch Vorsicht ist geboten, wenn das Motivieren in Vergleichen übergeht. Beim Vergleichen schneidet Eine immer schlecht ab, am Ende du selbst.
Wenn wir vergleichen, dann geht es nicht um eine Win-Win Situation. Sich zu vergleichen bedeutet herauszufinden, wer besser ist. Das Eine mehr hat und kann, als die Konkurrenz. Es ist die Ursache für „Ich bin nicht genug.“ Ich muss mehr machen. Mehr arbeiten, mehr Sport, mehr kochen, mehr … mehr … mehr.
Das Rad dreht sich und wird zu einer Spirale. Leider geht diese nach unten und nicht nach oben. Wir haben dann mit Selbstzweifeln zu kämpfen. Sind traurig und wütend, dass es in anderen Familien scheinbar leichter funktioniert. Das andere Frauen scheinbar alles schaffen können. Das wir einfach zu blöd sind und uns nicht genug anstrengen. Um das Ganze dann nicht auch noch fühlen zu müssen, fangen wir an zu essen, zu trinken, zu shoppen. Leiden unter Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Lustlosigkeit. Wir halten uns selber nicht mehr aus und kehren das nach Aussen. Wir sind mit den Kindern ungeduldig und mit dem Ehemann ärgerlicher. Dem Chef zeigen wir unsere Gleichgültigkeit und unserer Freundin das Desinteresse. Es ist ein Kreislauf der anfängt sich zu drehen und aus dem das Aussteigen immer schwieriger wird. Das Vergleichen ist oft der Anfang vom Ende.
Höre auf dich zu vergleichen
Du hast die Wahl. Immer. Du entscheidest, ob du glücklich sein willst oder nicht. Jeden Tag aufs Neue.
Wenn du unglücklich sein willst, dann fange an dich zu vergleichen. Am besten mit Menschen die scheinbar all das haben, was du nicht hast. Unterstelle ihnen, dass sie all das mit Leichtigkeit erreicht haben und einfach Glück im Leben hatten. Mit ihrem Mann, den Umständen, der Schwiegermutter. Dann toppe das Ganze mit dem Satz: Ich bin nicht gut genug und schon wirst du dich wir ein armes Würstchen fühlen.
Oder willst du glücklich sein?
Dann sei es.
Schau auf dich.
Auf das, was du erreicht hast.
Auf das, was dich glücklich macht.
Höre auf dich zu vergleichen, denn du bist einmalig. In allem was du tust, denkst und fühlst. Mit all deinen Sorgen und Ängste. Denn diese gehören dazu. Zum Wachstum und sich weiterentwickeln. Das allerwichtigste ist: DU BIST GENUG. Einfach dadurch, dass du da bist. Das du jeden Tag dein Bestes gibst. Das du nicht aufgibst, nach Lösungen suchst und dann auch findest.
Und ja, nicht jeder Tag ist von Konfetti-Regen geprägt. Doch ganz ehrlich, ist das wichtig? Oder zählt am Ende nur, dass wir immer alles gegeben haben. Das wir auch Dinge erlebt und gelöst haben, die weniger Konfetti waren? Zählt am Ende nicht der Weg mehr, wie das Ziel?
Alles Liebe
Deine Jana