Konflikte sind das, was geschieht wenn unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse aufeinander treffen. Mehr ist es nicht. Die Schwierigkeit in diesen Momenten ist, dass wir sehr darauf bedacht sind, unsere Interessen oder Bedürfnisse zu befriedigen. Wenn es geht, zeitnah – also zügig – und zu unserer vollsten Zufriedenheit. Um das eben auch aktiv zu schaffen, unterstützen uns unsere Gefühle, in Form von Wut oder Trauer oder Frust oder Angst. Da diese ja in uns drin sind und unser Gegenüber diese da nicht sieht, folgen äußere Erscheinungsformen. Wir reden lauter als nötig oder schweigen einfach. Wir haben Tränen in den Augen und zittern am Körper. Wir reagieren so, dass es für unsere Mitmenschen einfach nicht übersehbar ist, dass uns das jetzt gerade wichtig ist. Unsere Bedürfnisbefriedigung.
Was ist, wenn du einen Konflikt mit dir hast?
Ich habe gelernt, dass Konflikte nichts schlimmes sind, da sie immer eine tolle Chance auf Weiterentwicklung sind. Wir lernen in den Konflikten uns auszutauschen. Erfahren neue Sichtweisen und erweitern somit unseren Horizont. Das sind schon tolle Gründe ab sofort den Konflikten positiver gegenüber zu stehen. Alleine diese Einstellung sorgt dafür, dass du im Gespräch weniger angespannt bist, besser zuhören und deine Gedanken äußern kannst.
Jetzt kommt ein Haken an dem Thema. Solange es sich um Konflikte mit anderen Menschen handelt, mag das einfach zu erlernen und umzusetzen sein. Schließlich haben wir die Chance aus dem Konflikt auszusteigen, wenn es uns zu viel wird. Wir können dann einfach sagen, dass wir Zeit für uns brauchen. Das wir über die Lösung nachdenken müssen oder einfach alles sacken muss. Was ist jetzt, wenn du einen Konflikt mit dir hast?
Ja, du hast richtig gelesen. Du kannst einen Konflikt mit dir haben. Ein Begründung dessen ist dein Rollenverständnis, dass nicht kompatibel mit dem deiner Mitmenschen ist.
Wenn du als Mama wieder Arbeiten gehts und dir deine Nachbarin erklärt, dass das schädlich für die Kindesentwicklung ist. Wenn du abends keine warme Mahlzeit zauberst und dir deine Mama erklärt, dass sie das früher mit links gemacht hat. Wenn du Zeit für dich möchtest, um ein Buch zu lesen und andere Mütter von ihren Kindernachmittagen auf dem Spielplatz reden.
Das alles kann dafür sorgen, dass es dir innerlich alles zusammenzieht. Das du in der Gegenwart deiner Mama oder Schwiegermama schwer schlucken musst. Anschließend bekommst du dann Kopfweh oder Halsweh oder einfach nur schlechte Laune. Alles nicht der Knaller. Schon gar nicht für die Stimmung im eigenen Haus.
Von Aussen betrachtet, ist es ein Konflikt zwischen den Menschen. Doch näher betrachtet, ist es ein innerer Konflikt. Ein innerer Konflikt, der auf verschiedene Sichtweisen zu einer bestimmten Rolle aufbaut. Und wenn du dir deiner Rolle nicht bewusst bist bzw. keine Idee hast, wie diese aussehen soll, dann kommt es zu den Auseinandersetzung. Im Inneren.
Wir sind die Sieger, wenn es um Selbstgeißelung geht
Was wir dann sehr gut können ist, uns selber zu zerfleischen. Wir ärgern uns und meinen mit mehr Engagement bekommen wir das schon hin. Die warme Mahlzeit und die aufgeräumte Küche. Ebenso die gebügelten Hemden und das Manuskript für die anstehende Tagung. Das wir dafür weniger schlafen als wir brauchen oder vor Stress kaum einen Bissen runterbekommen, dass nehmen wir als gegeben hin. Das sind dann halt die Bauernopfer dies es zu bringen gilt.
An dieser Stelle: STOP!
Das alles führt nur zu einem Ziel, dass du dich selber kaputt machst. Deine Gesundheit leidet. Deine Laune und dann irgendwann auch deine zwischenmenschlichen Beziehungen bergab gehen. Und da ich mir für dich mehr Leichtigkeit wünsche, sage ich:
• Höre auf, es anderen Recht machen zu wollen.
• Höre auf, dich innerlich zerrissen zu fühlen.
• Höre auf deine innere Stimme
Dieses Kribbeln im Bauch, dass wir an manchen Tagen sehr deutlich spüren, wenn der Gegenüber eine Äußerung macht – genau auf dieses Kribbeln sollten wir öfters hören. Denn meistens beginnen Konflikte mit einem Gefühl. Einem Unbehagen. Als würde unsere innere Stimme mit uns reden wollen. Statt dieser zuzuhören, drücken wir sie weg. Glauben, uns das nur eingebildet zu haben oder glauben zu spinnen.
Allerdings ist dem nicht so, da genau DIESES GEFÜHL die Wurzel deines inneren Konfliktes ist. Dieses innerliche Aufbäumen zeigt dir, dass in der jeweiligen Situation etwas nicht passt. Eine Unstimmigkeit vorherrscht, die es zu entlarven gilt.
Denn jedes Gefühl ist für dich. Jedes Gefühl ist dafür da, dass du dein Leben nach deinen Werten und Vorstellungen ausrichtest.
Das wahrzunehmen fällt uns bei den schönen Gefühlen natürlich leichter.
Wer will schon bewusst die blöden Gefühle wir Angst, Scham, Wut …. fühlen?
Doch diese unangenehm Gefühle zeigen dir, das es jetzt gerade etwas zu regeln ist.
Deshalb hier deine Erinnerung:
• Fühle deine Gefühle ganz bewusst. Alle Gefühle.
• Spürst du ein ziepen oder grummeln, dann nehme es wahr.
• Schau dir die jeweilige Situation an und nehme wahr, was dich gerade stört.
Und dann handele. So, dass dieses unangenehme Gefühl für ein angenehmes Gefühl weicht.
Alles Liebe,
Jana