Manchmal bin ich gern Mama

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Manchmal bin ich wirklich gerne Mama.

Besonders dann, wenn es sich leicht anfühlt. Das sind die Momente, in denen ich scheinbar das richtige Essen gekocht oder bestellt habe. Wo wir zur richtigen Zeit in den richtigen Urlaub mit dem weltbesten WLAN fahren. Die Momente, in denen ich scheinbar die richtige Zeitspanne für Freunde treffen ausgependelt habe und selbst bei den Hausaufgaben alles perfekt ist.

Da ja bekanntlich jede Medaille zwei Seiten hat, gib es dann die Momente, in denen ich nicht gerne Mama bin. Nicht, weil ich meine Kinder nicht liebe. Oh nein, ich liebe sie unfassbar sehr. Es sind die Momente, in denen ich trotz meiner großen Liebe zu ihnen (scheinbar) die falschen Entscheidungen treffe.

Ich habe das falsche Essen zubereitet und das Hotel mit dem allerschlechtesten WLAN gebucht. Ich habe so hohe Ansprüche, was die Schule betrifft und die abgemachte Zeit fürs nach Hause kommen ist definitiv kürzer als bei allen anderen. Angeblich verstehe ich die Jugend nicht, schließlich bin ich schon über 30 und hab so gar keine Ahnung, was wirklich IN ist. An Musik und Style. Und winkend am Bus stehen, ist nicht nur peinlich, sondern grenzwertig.

Als meine Kinder kleiner und nur wegen dem Schokoei an der Supermarktkasse quenglig waren, hatte ich keine Ahnung, dass diese Momente zwar weniger werden, sich dann allerdings in anderen Formen zeigen werden. Je nach Alter und Eigenschaften des Kindes. Maßgeschneidert halt.

Ganz ehrlich, in diesen Situationen finde ich Mama sein anstrengend. Es scheint, als hätte sich das Mama Ding gegen mich gewendet und ich auf meiner bisherigen Reise nichts gelernt.

Doch dem ist nicht so.

Weil, aus Liebe zu meinen Kindern, handele ich, wie ich handele. Auch wenn meine Kinder das öfters nicht wahrhaben wollen, weil ihre Aufmerksamkeit woanders ist, als meine. Das ist nicht weiter schlimm. Sie sollen sich ja ausprobieren und die Welt entdecken. Alles gar kein Problem. Und wir machen das ja auch irgendwie zusammen, weil ich zum ersten Mal Mama bin und es ebenso für mich Neuland ist, wie für meine Zauberwesen.

Zudem bin ich etwas älter als sie und kann auf etwas mehr Erfahrungen zurückgreifen, beim Meistern des Lebens. Deshalb stecke ich den Rahmen ab, in dem wir uns tummeln können, damit wir alle eine Menge Spass auf dieser Reise haben.

Dass sie dann manchmal quengeln, ist ihr gutes Recht. Vielleicht hab ich den Rahmen zu eng gesteckt, weil ich unwissend war. Oder aus meiner Angst heraus, dass ihnen etwas passieren kann. Vielleicht habe ich den Rahmen aufgrund von Hörensagen gesteckt und nicht aus Vertrauen. Wie auch immer dieser Rahmen entstanden ist, es ist unser Spielfeld. Auf diesem sind wir eben alle unterwegs und deswegen darf auch jeder etwas zu dem Rahmen sagen.

Zudem glaube ich, manchmal haben unsere Kinder es auch nicht leicht mit uns.

Alles Liebe,

Jana

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