Heute habe ich Wäsche gewaschen.
Das ist nichts besonders, dass tun hundert Mamas am Tag. Und manche davon sogar mehrfach. Doch als ich da so stand und meine Wäsche sortiert habe, ist mir bewusst geworden, dass wir das in unserem Alltag eher selten machen. Nicht, das Wäsche sortieren, sondern das Auseinanderhalten von Bedürfnissen und Gefühlen. Viel zu oft werfen wir alles in einen Topf und vermischen es dann. Entweder aus Unsicherheit, weil wir gar nicht wissen, was zu wem gehört. Oder aus Unverständnis, weil wir uns oft für alles und jeden verantwortlich fühlen und meinen, immer alles lösen zu müssen. Auch wenn es gar nicht zu uns gehört.
Zusammengehörigkeit und einander unterstützen sind wirklich schöne Werte, doch wenn es zu deinen Lasten geht, dann sind sie nutzlos. In diesem Zusammenhang schaden sie dir mehr, als das du ihre ganze Tragweite positiv wahrnehmen kannst.
Wie finde ich den Unterschied?
In dem du ihn fühlst.
Wenn dein Kind tobt, weil die Fernsehzeit zu kurz war und du dann ein Bauchgrummeln hast, dann ist das nicht das Zeichen, den Fernseher wieder anzumachen oder eine andere Beschäftigung aus dem Ärmel zu schützen.
Warum nicht?
Dein Kind tobt, weil sein Bedürfnis nach Unterhaltung beendet ist. Du hast das Grummeln im Bauch, weil du es kaum erträgst, dein Kind so wütend zu sehen oder weil du unsicher bist, was der nächste Schritt ist.
Wenn dein Hals sich zu schnürt, weil deine Schwiegermutter schon wieder an deinen Kochkünsten rumnörgelt, dann ist das nicht das Zeichen, dass sie dich nicht leiden kann. Sie nörgelt, weil sie vielleicht auch mal wieder lecker kochen möchte und ihren kleinen Sohn vermisst, der jetzt ein Mann ist. Dir schnürt es die Kehle zu, weil du dir Wertschätzung wünscht, statt sie dir selber zu schenken.
Das, was du fühlst, hat immer mit dir zu tun, auch wenn dein Gegenüber scheinbar der Auslöser ist. Oft spiegelt dein Gegenüber nur das wieder, was eh schon in dir ist.
In dir, als Unsicherheit, Angst oder geringe Selbstliebe.
Natürlich ist es einfacher, alles in einen Topf zu werfen. Dann brauchen wir nur mit dem Finger auf andere zeigen und scheinbar ist dann alles geklärt.
Dass das aber nicht der richtige Weg ist, weil nur wir für uns verantwortlich sind, ist logisch, oder?
Alles Liebe,
Jana