Gelassen werden, durch lassen

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Eine große Frage, die mich immer wieder beschäftigt hat, war: Wie werde ich gelassener? Ich meine, gerade in Situationen, in denen ich einfach Gelassenheit walten lassen möchte, gelingt/gelang es mir so gar nicht. Sei es im Umgang mit meinen Kindern. Sei es im Zusammensein mit der Familie. Sei es bei intensiven Diskussionen mit Freunden. Sei es bei gut gemeinten Ratschlägen von anderen Mamas.

Mir ist bewusst, dass jede ihr Päckchen zu tragen hat. Ebenso, dass jede ihre Sicht auf die Dinge hat. Andere Werte vertritt und damit eine andere Wahrheit für sich beansprucht. Das ist mir alles bewusst und logisch – vom Kopf her.

Doch was mach ich, wenn sich vom Gefühl her keine Gelassenheit einstellt? Wenn mein Kopf zwar mein Gefühl stetig zur Mahnung ruft und sagt, nun sei doch mal gelassen und mein Gefühl diesem dann doch den Stinkefinger zeigt?

Eigentlich ist die Lösung so einfach und so simpel, dass es fast nicht wahr ist.

Die Lösung ist: Sei gelassen!

Sei gelassen, indem du die Situation so siehst, wie sie ist. In dem du sie nicht verändern willst, denn fehlende Gelassenheit entsteht, wenn wir im Widerstand zu dem sind, wie es gerade ist. Aus welchen Gründen auch immer.

Wenn mein Kind im Supermarkt weinend an meinem Bein hängt, dann will ich, dass das Kind damit aufhört. Jetzt. Somit bin ich angespannt und nicht gelassen.

Wenn meine Freundin mich heute schon zum siebten Mal anruft, um mir ihren Liebeskummer zu beichten und ich eigentlich keine Zeit habe, dann bin ich angespannt und nicht gelassen.

Wenn im Mütterkreis eine andere Mama erzählt, was ihr Kind schon alles kann, dann kann mich das nerven. Auch hier, fehlende Gelassenheit.

All diese Momente lösen ein Gefühl in mir aus. Ein Gefühl, dass nicht schön ist und genau das möchte ich dann weghaben. Schnell.

Wenn ich dagegen in der nächsten Pattsituation nicht sofort reagiere, weil ich die Wut oder die Angst nicht fühlen will. Stattdessen atme und wie ein Beobachter meine Gefühle und die Situation wahrnehme – den Ist-Zustand also lasse, wie er ist – dann übe ich mich in Gelassenheit.

Das ist kein passives Handeln, sondern ein aktiver Prozess. Ein Prozess, den wir IN uns wahrnehmen. Je öfter wir durch diese Art der Wahrnehmung gehen, desto näher kommen wir der Gelassenheit.

Und dann, eines Tages, gibt es Situationen, die uns gar nicht mehr triggern. Andere Situationen, in denen wir nicht sofort reagieren und neue Situationen, wo wir bei null anfangen.

Spannend dieses Leben, oder?

Alles Liebe,

Jana

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