Werde (d)ein Konfliktmeister – 6 Impulse, die Du sofort umsetzen kannst

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Treffen verschiedene Interessen aufeinander – kann daraus ein Konflikt entstehen.

Treffen verschiedene Bedürfnisse aufeinander – kann daraus ein Konflikt entstehen.

Treffen verschiedene Wünsche und Lebensvorstellungen aufeinander – kann daraus ein Konflikt entstehen.

Konflikte entstehen auf die unterschiedlichsten Arten. Ebenso gibt es verschiedene Konfliktarten. Da kann es einen Interessenkonflikt geben. Dort ein Beziehungskonflikt. Dahinten ein Organisations- und Strukturkonflikt. Und dann gibt es noch die ganzen Mischformen.

So unterschiedlich Konflikte sein können, so haben sie doch alle eine Gemeinsamkeit. Sie sind nicht gern gesehen. Oft verursachen Konflikte einen flauen Magen oder Migräne. Konflikte als Chance  zu sehen gelingt dem einen ein wenig, dem anderen dagegen gar nicht. Oft werden Konflikte vermieden. Mit dem großen weißen runden Perserteppich zugedeckt. In der Hoffnung, dass niemand darüber stolpert oder gar den Teppich hebt. Und nun?

Genau zu diesem Thema hat Christina Wenz eine Blogparade gestartet. Sie formulierte es wie folgt:  (…) Also stellt sich immer wieder die Frage: Wie kann man das Ganze denn anders machen? Oder auch: Was kann man tun, um den destruktiven Konfliktteufelskreis zu durchbrechen? Wie kann man Konflikte gut meistern und gemeinsam gute Lösungen finden – ohne zu mauern, schreien, schmollen usw.? Wie lassen sich Konflikte „überstehen“, ohne dass wir sie als große Belastung empfinden müssen? Daher dachte ich mir: Lasst uns eine Blogparade starten und möglichst viele Tipps und gute Ideen und auch persönliche Erfahrungen zu dem Thema „Wie gelingt es Konflikte zu meistern?“ zusammentragen. (…).

Dies ist mein Beitrag zur Blogparade und ich hoffe, ich kann dich oder dich oder dich ein wenig inspirieren. Los gehts!


Am Anfang steht die Wertschätzung

Jedem Konflikt geht eine Kommunikation voraus. Klingt jetzt komisch, ist aber so. Bevor es zum Streit kommt, fand eine Kommunikation, ein Miteinander statt. So eine Art Konflikt – Vorspiel. Nichts entsteht einfach so.

Das, was vor dem Konflikt passiert, dass vergessen viele. Die Meisten denken erst AB dem Konflikt und wundern sich dann, dass sie genau da festhängen.

Aus diesem Grund ist es – in meinen Augen – sehr wichtig, sich mit seinem Kommunikationsverhalten schon vor dem Konflikt auseinanderzusetzen. Damit meine ich, dass es sich positiv auswirkt, wenn wir nicht erst mit dem Eintreten eines Konfliktes über das Miteinander nachdenken. Sondern, wenn wir schon davor achtsam im Umgang mit anderen sind. Wenn wir uns davor schon mit dem Thema Wertschätzung auseinander setzen, mit unseren Bedürfnissen und Wünschen. Je klarer wir mit uns sind, desto klarer können wir das kommunizieren. Je klarer wir kommunizieren, desto geringer ist die Chance auf ein Konflikt. Warum? Will wir um unsere Interessen wissen und auch, wie wir diese um- oder einsetzen. Wer sich bewusst mit sich beschäftigt, der entwickelt passende Strategien zur Erfüllung seiner Bedürfnisse. Weiß, das Entscheidungen getroffen werden müssen. Weiß, das Veränderungen gut sind, weil sie uns nach vorne bringen. Weiß, dass in manchen Gesprächen unterschiedliche Ansichten aufeinander treffen können.

Angst und Wut und Zorn – typische Begleiter eines Konfliktes – entstehen oft aus der Not heraus. Der Konflikt entsteht, ich bin überfordert mit der Situation – die Situation macht mir Angst – das will ich nicht – daraus entsteht Wut und daraus die Wörter die besser nicht gesagt werden sollten.

Mein 1. Impuls – damit du zu deinem Konfliktmeister wirst

Beschäftigte dich mit deinen Bedürfnissen und deinen Wünschen. Je klarer du weißt, was du willst, desto klarer kannst du es formulieren.

Mein 2. Impuls – damit du zu deinem Konfliktmeister wirst

Schenke deinen Mitmenschen deine Wertschätzung. Das, was wir geben, kommt zu uns zurück. Eine wertfrei Haltung ist die Basis für eine gelingende Kommunikation und ein wertschätzendes Miteinander.


Wertschätzend Streiten

Manche Konflikte können uns trotz Vorarbeit aus dem Kalten heraus treffen. Da stehen wir dann mit unserer Wertschätzung und sind trotzdem sauer. In diesem Moment ist es wichtig zu wissen, dass beide Parteien nur das Beste tun, was gerade möglich ist. Niemand würde den Konflikt wählen, würde er eine andere, bessere Strategie kennen. Mit dieser Erkenntnis im Hinterkopf kann jeder wertschätzend streiten. Das bedeutet, keine bewusst verletzende Wörter zu sagen. Nicht mit Absicht dem anderen Dinge von damals vorhalten. Den erhobenen Zeigerfinger unterlassen und in klaren Ich – Botschaften reden.

Mein 3. Impuls – damit du zu deinem Konfliktmeister wirst

Sieh den Konflikt als Chance. Eine Chance zu wachsen, neue Ideen kennenzulernen, eigene Sichtweisen zu erweitern, aus der Komfortzone auszubrechen.

Mein 4. Impuls – damit du zu deinem Konfliktmeister wirst

Sei wertschätzend im Konflikt. Dein Gegenüber reagiert so, weil es derzeit seine Strategie ist, um sein Bedürfnis zu erfüllen. M.Rosenberg sagte dazu: „Jeder Mensch, tut in jedem Augenblick seines Lebens, das Beste, was er gerade tun kann.“

Mein 5. Impuls – damit du zu deinem Konfliktmeister wirst

Alle Gefühle sind erlaubt, sogar erwünscht. Erst das Fühlen macht uns lebendig. Unsere Gefühle sind unsere Navigatoren. Sie zeigen uns, was uns wichtig ist. Zeigen uns, wohin die Reise geht. Stoßen uns mit der Nase und dem Herzen auf das Bedürfnis, was unserem Leben jetzt gerade fehlt. Fühlen ist toll. Hab keine Angst davor. Fühle und benenne dein Gefühl. Auf diese Art zeigst du dich deinem Konfliktpartner und dieser weiß um deine Befindlichkeit.


Wertschätzend Versöhnen

Zum Streiten gehört das Versöhnen. In Jugendzeiten habe ich oft gesagt, nie wieder rede ich mit der Trulla. Und dann? Dann hat mir die Trulla so gefehlt, dass ich doch wieder mit ihr geredet habe.

In der Arbeitswelt können wir den Kollegen gar nicht aus dem Wege gehen, nach einer hitzigen Diskussion. Der Nachbar wohnt nach einer Auseinandersetzung weiter neben uns und die Lehrerin bleibt die Lehrerin von unserem Kind. Da bleibt es nicht aus, sich zu versöhnen. Sicherlich sieht das privat anders aus wie beruflich.

Beide Seiten haben eins gemeinsam, eine Lösung muss her. Sich zu versöhnen oder zu vertragen (wie es im Volksmund so schön heißt) bedeutet nicht, dass einer nachgibt und der Andere Recht hat. Vielmehr geht es darum den Anderen zu Verstehen. Nachzuvollziehen, warum die Situation eskaliert ist. Nachzuempfinden, warum dieses Bedürfnisses gerade so wichtig war. Was soll ich sagen, am Besten funktioniert das mit wertschätzender Kommunikation. In einem geschützten Rahmen werden die Punkte angesprochen, die jedem wichtig sind. Zuhören und fühlen stehen da an erster Stelle. Sind beide Parteien dazu bereit, dann steht einer Lösung und einer Versöhnung nichts im Wege.

Mein 6. Impuls – damit du zu deinem Konfliktmeister wirst

Nutze Konflikthilfeverfahren, um eine Lösung zu finden. Beziehe einen Mediator ein oder einen Schlichter. Sich Hilfe zu holen ist eine Zeichen von Stärke. Warum? Weil mit diesem Weg ganz klar gesagt wird: Ich wünsche mir eine Lösung mit dir! Ich habe keine Ahnung wie das funktionieren soll, aber ich glaube daran. Ein schönes wertschätzendes Zeichen an deinen Gegenüber.


Wertschätzung für alle! Immer und überall. Gerade in Konflikten.

Warum? Ganz einfach: Das Miteinander darf leicht sein und Kommunikation auch!


Ich wünsche dir viel Freude beim Entdecken, Ausprobieren und Erleben.

Für kleine Hilfestellungen in der Umsetzung kannst du dich jederzeit an mich wenden.

Sowohl per Email als auch persönlich bin ich als Unterstützung für dich da.

Sonnige Grüße

Jana

11 Gedanken zu “Werde (d)ein Konfliktmeister – 6 Impulse, die Du sofort umsetzen kannst

  1. Ralf Hauser schreibt:

    Ich bin so ein Konfliktmuffel. Ich muss da irgendwann ein Training zur Konfliktfähigkeit machen. Am liebsten ist mir Harmonie und bei allem andern bin ich am Wegrennen. Wenn ich das irgendwo erzähle, lachen meist alle und meinen die Harmonie würde ich nirgends finden. Leider leider…

    Gefällt 1 Person

    • Jana Ludolf schreibt:

      Hallo Ralf,

      Ich liebe Harmonie ebenso wie du und ich war ganz am Anfang auch ein Konfliktmuffel;)
      Geholfen hat mir die wertschätzende Kommunikation. Je mehr ich mich mit meinen Werten beschäftigt habe, desto weniger Konflikte hatte ich. Und die, die ich hatte, konnte ich gut aushalten.
      Mein Harmoniebedürfnis ist sehr hoch und auch sehr gut gelebt.
      Meine Idee: Halte an deinem Harmoniebedürfnis fest und lass die Anderen reden. Es geht schließlich um dich und weniger um die Anderen.
      Sonnige Grüße
      Jana

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    • Jana Ludolf schreibt:

      Liebe Christina,

      es war mir eine Freude, dabei gewesen zu sein. Jetzt bin ich voller Hoffnung, dass ganz viele Leser von den vielen tollen Inputs profitieren können.

      Sonnige Grüße
      Jana

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