Ich liebe das Theater. Selber war ich nie in einer Theatergruppe und somit geniesse ich das Ensemble nur aus dem Zuschauerraum.
Von Theatergruppen hörte ich, dass sei ein hartes Geschäft. Schließlich will jeder die Hauptrolle und nicht irgendeine Statistenrolle. Doch wenn das Stück aufgeführt werden soll, dann müssen alle Rollen besetzt sein. Am Ende ist das dann auch so, selbst wenn nicht jeder mit seiner Rolle glücklich ist. Zum Gelingen der Aufführung ist es notwendig, dass jeder Einzelne seine Rolle perfekt spielt. Voller Liebe und Leidenschaft. Dafür darf jeder Schauspieler seine Rolle mit Leben füllen und zwar so, wie es dem Schauspieler am nächsten kommt. Spielt einer eine Rolle nur so ‚runter‘, dann ist das beim Publikum spürbar. Fehlende Empathie und Liebe zur Rolle mindern am Ende den Applaus.
Von Geschenken, die niemand will
Wir bekommen kein Applaus für unsere Rollen. Doch wenn wir sie echt und authentisch spielen, dann werden wir mit Wertschätzung beschenkt. Das rührt daher, dass wir die Rolle sind und sie nicht wie ein ungeliebtes Kleidungsstück vor uns hertragen.
Nicht alle Rollen die wir besetzen, haben wir uns selber ausgesucht. Manche werden uns geschenkt oder zugeschrieben, ganz ohne unsere Zustimmung. Zum Beispiel können wir die lustige Arbeitskollegin sein, weil wir mal drei Witze erzählt haben. Das wir das nun in jeder Pause machen, ist eine Erwartungshaltung der Kolleginnen und verbunden mit der Rolle, die sie uns zugeschrieben haben, ohne zu fragen, ob wir das auch wollen. Ebenso können wir die Position als Oberhaupt der Sportgruppe haben, weil wir den letzten Ausflug so prima gemanagt haben. Dass das Eine nichts mit dem Anderen zu tun haben muss, steht auf einem anderen Blatt.
Dann gibt es noch die Rollen, die wir geschenkt bekommen, weil sie zu unserer Entscheidung dazugehören. Wie so eine Bonus, den wir nicht abwählen können. Zum Beispiel, wenn wir heiraten. Dann bekommen wir die Rolle als Schwiegertochter und Schwägerin dazu. Gratis. Ebenso wenn wir die Erstgeborene sind und unsere Eltern noch weitere Kinder haben wollen. Da werden wir zur großen Schwester gemacht, ohne das wir gefragt wurden.
Geschenke sind kleine Überraschungen die uns eine Freude bereiten sollen. Tun sie das nicht, dann werden sie beim nächsten Weihnachtswichteln einfach weitergegeben.
Mit ungeliebten Rollen geht das nicht. Es sei denn, wir entscheiden uns komplett gegen sie, was ein Kontaktabbruch zur Folge hätte. Und selbst dann, wirkt dieser Nicht-Kontakt mit der ungeliebten Rolle im System.
Deine Chance
Die einzige Chance, die du mit den geschenkten Rolle hast, ist, sich mit diesen vertraut zu machen. Sei es im Austausch mit anderen Menschen, via Literatur oder deiner eigenen Geschichte.
Du kannst deine Rollen selber definieren. Das ist besonders bei den geschenkten Rollen so wichtig. Nur wenn du weißt, wie du diese Rolle mit Leben und Liebe füllen wirst, wird die Rolle nicht zur Last. Weder für dich, noch für das System.
Erkenne die Chancen in jeder dieser Rolle. Du kannst neue Seiten an dir entdecken. Neue Menschen in dein Leben lassen. Ein neues Miteinander kreieren. Deine Bedürfnisse neu sortieren und dein Leben noch bunter gestalten.
Kommuniziere laut – sowohl zu dir, wie auch zu deinem Umfeld, was du mit deiner geschenkten Rolle verbindest oder erreichen möchtest. So herrscht Klarheit auf allen Seiten. Das wiederum führt zu Leichtigkeit im Miteinander und du kannst dein Potential entdecken und entfalten
Wenn du dir für deine Reise Unterstützung wünscht, dann schreib mir: info@jana-ludolf.de und gemeinsam gehen wir deinen Rollen auf den Grund.
Alles Liebe,
Jana