Diese Woche war Homeschooling Woche 12 und Tag X davon. Diese Woche war Homeschooling ein Arsch. Nicht, weil meine Tochter nicht mitgemacht hat. Nein, das hat sie. Für mich war es ein Blödmann.
Warum?
Weil ich jeden Vormittag Lehrer und Motivator in einem bin. Weil ich anfeuere und tröste. Weil ich erkläre und verstehe. Und weil ich mich so nicht gesehen fühle. Oft versuche ich, wenigstens die Hausarbeit nebenher zu erledigen, was auch immer wieder ein Balanceakt ist. Doch ich merke, dass genau das meine Tochter ablenkt. Also sitze ich dabei und kann nichts machen, außer Schule halt. Und ganz ehrlich, diese Woche hat mich das sehr genervt. Sehr!
Allein das wahrzunehmen und anzuerkennen und nun mit euch zu teilen, hilft mir, nicht ganz durchzudrehen. Mir ist bewusst, dass alles, was im außen geschieht, ich in mir fühle. Und das genau diese Gefühle einen wahnsinnig machen können. Besonders dann, wenn der Verstand sie noch kommentiert und meint, jetzt hätten wir alles Recht der Welt einen Beschwerdebrief an die Schule zu schreiben. Klar kann man das machen, doch wem ist damit geholfen? Niemandem, denn Homeschooling ist auch nächste Woche am Start.
Was will mir diese Situation dann sagen?
Diese Situation will mir sagen, dass ich mehr auf mich achten darf. Denn, wenn ich es nicht tu, tut es niemand. Und dieses Gefühl von Grummeln im Bauch und Puls am Hals darf sein, denn es zeigt mir nur, was hier gerade nicht für mich passt. Das heißt, nun nicht, dass es kein Homeschooling mehr daheim gibt und ich das alles boykottiere. Es heißt, dass ich mir vielleicht meine freien Stunden nicht mit Hausarbeit und Kuchen backen zuballere. Das ich stattdessen am Nachmittag die Sonne auf der Terrasse genieße oder ein Buch oder ein Spaziergang zum See.
Die Umstände mögen bescheiden sein und mich in meiner Lebensgestaltung einschränken, doch wenn ich mein Leben einfach umgestalte, dann können mich die Umstände mal gern haben.
Alles Liebe,
Jana