Der Blickkontakt

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oder schau mir in die Augen Kleines

Das was Humphrey Bogart zu Ingrid Bergman in Casablanca sagte, wünscht sich bis heute jede Frau. Ein tiefer inniger Blick. Vollgepackt mit Gefühlen und auskommend mit wenige Worten.

Was aber wenn neben den vielen Gefühlen auch noch Worte gesprochen werden?

Wie tief ist dann der Blick?

Und vor allem: Wo schauen wir hin und wie lange?


Nonverbale Kommunikation richtig angewandt

Ein zentrales Element der nonverbalen Kommunikation ist eindeutig der Blickkontakt. Somit können wir nicht nicht schauen. So wie wir eben nicht nicht kommunizieren können.

Beispiele:

Wir schauen aus dem Fenster, wenn uns die Konversation langweilt. 

Wir schauen unseren Liebsten an, weil wir fasziniert von seiner Ausstrahlung sind.

Wir schauen auf die Powerpoint Präsentation, weil wir diese interessant finden.

Diese Beispiele kann ich jetzt unendlich fortführen – mache ich aber nicht. 


An diesen Beispielen will dir nur zeigen, dass wir eben immer schauen. 

Was ist, wenn wir unserer Augen schliessen? Dann haben wir keinen Blickkontakt, oder?

Das stimmt. Haben wir unserer Augen geschlossen, findet kein Blickkontakt statt, allerdings sieht das in einem Gespräch dann sehr merkwürdig aus.

Häufig ist der Blickkontakt der erste Schritt zur Kontaktaufnahme mit unserem Gesprächspartner.

Er kann als Eisbrecher fungieren oder die Bedeutsamkeit einer Situation ohne Worte verdeutlichen. Er ist vielseitig anwendbar und ebenso leicht anfällig für Störungen oder Missdeutungen.

So, wie wir unterschiedliche Distanzen (siehe Artikel) in einem Gespräch nutzen, wenden wir auch hier unterschiedliche Blicke an. Das heißt jetzt nicht, dass du dir Ersatzaugen zulegen sollst. Es bedeutet, dass du mit deinen wunderschönen Augen das richtige Mittelmaß findest.


Aber was ist denn nun das richtige Mittelmaß?

Gibt es den perfekten Blickkontakt? Diese Frage kann ich so allgemein gar nicht beantworten. Was ich aber sagen kann ist, dass es Merkmale für einen gelungen Blickkontakt gibt.

  • ein klarer, offener Blick signalisiert Interesse, Neugier und Sympathie
  • hebst du kurz deine Augenbrauen, unterstreichst du diese Eigenschaft und signalisiert gleichzeitig Freude über die Kontaktaufnahme
  • ein flüchtiger Blick signalisiert eher Desinteresse
  • ein langer Blickkontakt, kann beim Gegenüber als aufdringlich empfunden werden; er kann es als starren wahrnehmen
  • der Blickkontakt sollte mindestens eine Sekunde andauern, allerdings nicht länger als drei Sekunden (bei einer Kontaktaufnahme jeglicher Art)
  • im Gespräch sollte der Blickkontakt gehalten werden ohne dabei als Glotzer zu wirken

Und wo liegt der perfekte Punkt beim Gegenüber für deinen Blick?

Auch wenn ihr Männer meint, es wäre das schöne Dekolleté eurer Kommunikationspartnerin, und vielleicht würde sie sich sogar darüber freuen, dieser Ausschnitt ist es nicht.

Ebenso gilt es als unhöflich ständig in die Augen eures Gesprächspartners zu schauen. Das wirkt leicht irre und anstarrend. Zumal ihr auf die geringe Entfernung nie beide Augen gleichzeitig treffen werdet. Dies ist schier unmöglich.

Das bedeutet, ihr müsst euch entscheiden. In welches Auge? Oder sogar ganz woanders hin?

  1. Direkt in die Augen

Wenn ihr direkt in ein Auge schaut, könnt ihr das gerne machen. Meistens wechselt der Blick zwischen beide Augen hin und her. Somit starrt ihr euern Gesprächspartner nicht an, da eure Augen in Bewegung sind.

2.    Verlängerung der Nasenwurzel

Wenn ihr eurem Gegenüber das Gefühl geben wollt, dass ihr ihn direkt anschaut, dann nehmt die Verlängerung der Nasenwurzel. Das sogenannte dritte Auge ist der perfekte Punkt, um einen angenehmen Blickkontakt herzustellen. Hier können eure Augen ruhen und wirken angenehm auf eurer Gegenüber.


Unterschiedliche Gespräche verlangen unterschiedliche Blicke

Wenn du in der Disco bist und ein nettes Gegenüber triffst, dann nutze den Blickkontakt um in ein Gespräch zu kommen. Dabei kannst du ganz intensiv schauen und auch deine Augenbraun einsetzten.

Möchtest du dagegen deinen neuen Chef beim Vorstellungsgespräch beeindrucken, dann könnte dieser „Discoblick“ leicht verwirrend wirken. Wunder dich dann nicht, wenn dass mit dem Job nicht geklappt hat.

So unterschiedlich die Gespräche eben sein können, so unterschiedlich sind die dabei verwendeten Blicke.

Sei dir dessen immer bewusst.

Ebenso, wie du mit deinen Augen immer etwas beim Gegenüber auslöst.


Erlebte Blicke und ihr Auswirkung

Unsicherheit, Nervosität, Neugier, Angst, Freude etc. sind Gefühle welche bei einem Blick entstehen können. Gleichzeit können diese Wahrnehmungen nicht kongruent mit dem Gesagten sein. Hierbei handelt es sich um die Wahrnehmung beim Empfänger deiner Nachricht. Dieser klärt – schnell und unbewusst – seine Datenbank mit deinem Blick ab. Erfahrene Blicke aus der Kindheit oder Jugend werden abgespeichert und zur Überprüfung von neuen Blick-Erfahrungen genutzt.

Beispiel:

Deine Mutter schaute immer sehr ernst, wenn du dreckig vom Spielen heimgekommen bist. Du hast dich in diesem Moment klein und schuldig gefühlt, weil du deine Mama niemals traurig machen wolltest.

Dein Chef schaut bei der Abgabe deiner Präsentation genauso wie deine Mama früher. Die selben Gefühle kommen in dir hoch. Wenn du nun nachfragst, warum er so ernst schaut, könnte er antworte:

– Ich finde Ihre Darstellung interessant und habe gerade darüber nachgedacht, dass …

– Ich war verwirrt, weil die Aufgabenstellung eine andere war.

– Ich bin erstaunt, weil Ihre Ausführung so detailliert ist.

Jeder Blick hat seine Geschichte und wenn du unsicher bist, beim Blick deines Gegenübers:

  • Frage nach.
  • Nenne deine Unsicherheit und deine Gefühle die dieser Blick in dir ausgelöst hat
  • Fühlst du dich sehr unwohl durch den Blick – sorge für dich und beende das Gespräch bzw. verlasse die Situation die dir Unbehagen bereitet

Wenn du merkst, das dein Blick beim Gegenüber für ein Stirnenrunzler sorgt:

  • Frage nach, was dein Blick bei deinem Gesprächspartner ausgelöst hat
  • Nenne deine Wahrnehmung und die Gefühle die du mit diesem Blick verbunden hast
  • Entschuldige dich, wenn dein Blick bei deinem Gesprächspartner für Unbehagen gesorgt hat

Fazit

  • Fest steht, dass mit einem Blickkontakt Informationen intensiver wahrgenommen werden, als ohne Blickkontakt.
  • Je häufiger ich den Blickkontakt bei meinem Gegenüber suche, aufnehme und halt, desto wirkungsvoller kommt mein Gesagtes beim Gesprächspartner an.
  • Mit dem Blickkontakt kann ich mein Gesagtes unterstreichen, sowohl positiv wie auch negativ.
  • Der Blickkontakt ist eine non-verbale Kommunikationsart und kann manchmal mehr sagen, wie tausend Worte.

Ich wünsche dir viel Freude beim Entdecken, Ausprobieren und Erleben.

Für kleine Hilfestellungen in der Umsetzung kannst du dich jederzeit an mich wenden.

Sowohl per Email als auch persönlich bin ich als Unterstützung für dich da.

Das Miteinander darf leicht sein und Kommunikation auch!

Mit sonnigen Grüßen

Jana

Bildquelle: www.pixabay.com

4 Gedanken zu “Der Blickkontakt

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