oder: die 5 Grundsätze der Körperhaltung in der Kommunikation
Jeder von uns hat einen Körper und meistens ist er überall dabei. Da wir ihn bewohnen, nehmen wir ihn auch immer mit. An sich eine tolle Sache – wie ich finde. Schließlich können wir ihn für viele verschiedene Dinge einsetzten.
Da ich hier von der Kommunikation schreibe, werde ich auch nur diesen Teil beleuchten ;-)
In Bezug auf die Kommunikation ist unserer Körper vielseitig einsetzbar. Er redet auf eine nonverbalen Art mit uns und unserem Gegenüber.
Machmal redet er viel mehr, als wir mit unserer Sprache (verbale Kommunikation).
Und manchmal redet er sogar ohne unserer Zustimmung. Da sagt er etwas, was wir natürlich nicht so gemeint haben (nur weil ich meinen Kopf schüttle, bedeutet dass nicht, dass ich die Idee des Fallschirmspringens schlecht finde)
Oder aber er reagiert in Situationen, weil uns einfach die Worte fehlen (in traurigen Situationen sind unserer Tränen schneller wie unsere Worte)
In brenzligen Situationen zeigt uns unser Körper durch Empfindungen, ob wir in Gefahr sind oder nicht. (schwitzige Hände oder erhöhter Herzschlag, wenn unser Gegenüber einfach zu nah an uns dran ist)
Unser Körper ist faszinierend. Aus diesem Grund ist es wichtig zu wissen, dass wir ihn in jedem Gespräch dabei haben. Wissen wir dass, können wir ihn bewusst einsetzen.
Was macht unser Körper in der Kommunikation?
- unser Körper unterstreicht unser Gesagtes oder nicht Gesagtes
- unser Körper redet, wenn wir es mit Worten nicht können
- unser Körper reagiert auf unseren Kommunikationspartner (im Guten, wie im Schlechten) und wir können dementsprechend handeln
Die 5 Körperhaltungen und was damit möglich ist
1. Die Distanz
Die Distanz ist ein Indikator für die Qualität deines Gespräches. Es sagt etwas darüber aus, wo du stehst und wo der andere steht. Und das meine ich nicht nur wörtlich. Es gibt verschiedene Distanzen:
- öffentliche Diatanz (3,50m – Hörweite)
- soziale Distanz ( 1,50m – 3,50m )
- persönlich Distanz (0,50m – 1,50m)
- intime Distanz ( unter 0,50 cm)
Jedes Gespräch hat seine individuelle Distanz und jeder sollte drauf achten, dass seine Grenzen im Gespräch nicht missachtet werden. Ebenso ist es wichtig, die Grenzen deines Gesprächspartners zu respektieren.
Mehr Informationen erfährst du in meinem Artikel „Wie weit ist genug“.
2. Der Blickkontakt
Ein Blick sagt mehr wie viele Worte. Sowohl im positiven wie auch im negativen Sinne.
Der Blickkontakt ist das zentrale Element der Non-verbalen Kommunikation. Richtig angewandt kannst du bei deinem Gegenüber Türen damit öffnen. Auch hier gilt: Nicht jeder Blick ist für jedes Gespräch geeignet. Ein langer intensiver Blickkontakt bringt dich bei deinem Discoflirt bestimmt weiter. Ich bezweifle, dass der gleiche Blick beim Bewerbungsgespräch dieselbe Wirkung hat. Hier könnte es leicht zu Missverständnissen kommen und der Job damit in weite Ferne rutschen.
Mit einem gekonnten Blick kannst du deinem Gesagtem mehr Ausdruck verleihen und die damit verbunden Gefühle zeigen. In meinem Artikel „Schau mir in die Augen Kleines“ habe ich ausführlich darüber geschrieben.
3. LMAA
Diese Buchstabenkombination ist eine Abkürzung für…?
Lächle Mehr Als Andere.
Das beutetet, sei freundlich und lächle. Du hast deine Mundwinkel eh immer dabei, dann kannst du sie auch gleich benutzen. Und da ein heruntergezogener Mundwinkel echt bescheiden aussieht, ziehe diese einfach nach oben. Es kostet dich nicht mehr Mühe als würdest du sie nach unten ziehen, allerdings liegen die Vorteile für ein freundlichen Blick auf der Hand:
- ein Lächeln kann Ohren für ein Gespräch öffnen
- ein Lächeln kann Augen für eine neue Begegnung öffnen
- ein Lächeln sagt manchmal mehr als tausend Worte
In meinem Beitrag „SMILE“ erfährt du mehr zum Thema.
4. Die geschlossene und offene Körperhaltung
In der Kommunikation gibt es die verbale und die non – verbale Kommunikation. Bei der non – verbalen Kommunikation „spricht“ unser Körper. Wie? Haben wir die Arme und Beine geschlossen / verschränkt dann signalisieren wir Abwehr oder Desinteresse. Schauen wir mit unsrem Blick auf den Boden, empfängt unser Gegenüber das Signal „Bitte nicht ansprechen.“ Haben wir dagegen einen offen und freundlichen Blick und eine offene und lockere Haltung – zeigen wir unsere Bereitschaft für ein Gespräch. Mehr davon in meinem Artikel „Körperhaltung“.
5. Die Handflächenregel
Viele Menschen reden mit Händen und Füssen – sagt der Volksmund. Auch ich gehöre zu den Rednern die ihre Hände beim Sprechen benutzen, statt sie stumm neben dem Körper zu parken. Unsere Hände unterstreichen unser Gesagt – sowohl im Positiven wie auch im Negativen. Der erhobene Zeigerfinger, den wohl jeder von uns kennt, mahnt zur Obacht. Der Zeigerfinger auf den Daumen gepresst, kann heissen „Super gemacht“ oder „ Kapier es doch endlich“ oder in einer anderen Sprache „A…och“. Wird die Hand zur Faust geballt, dann ist oberste Vorsicht geboten.
Zeigt der Redner seine Handinnenflächen, heißt das STOP. Es ist eine Abwehrhaltung.
Mit den Händen zu gestikulieren finde ich immer sehr spannend und authentisch. Manchmal zeigt uns unser Unterbewusstsein mehr, als uns klar ist. Wenn das eintritt, sollten wir allerdings über unsere Worte nochmal nachdenken.
Was heißt das nun in der Anwendung für dich?
Mit den oben genannten Möglichkeiten, kannst du deine Kommunikation
- unterstreichen
- verbessern
- fördern
- stärken
Setzt du alle Techniken bei deinen individuellen Themen bewusst ein, kann dir dein Körper keinen Strich mehr durch die Rechnung machen. Das heißt:
- dein Gesagtes stimmt mit deiner Mimik über ein
- dein Gesagtes wird positiv durch deine Gestik unterstrichen
- dein Gesagtes wirkt authentischer, weil es mit der Reaktion deines Körper übereinstimmt
- du kontrollierst deinen Körper im Gespräch und nicht umgedreht
Ich wünsche dir viel Freude beim Entdecken, Ausprobieren und Erleben.
Für kleine Hilfestellungen in der Umsetzung kannst du dich jederzeit an mich wenden.
Sowohl per Email als auch persönlich bin ich als Unterstützung für dich da.
Das Miteinander darf leicht sein und Kommunikation auch!
Sonnige Grüße
Jana
Bildquelle: www.pixabay.com
spannender Artikel, Dankeschön! Manche Aussagen finde ich etwas verkürzt, z.B. das Thema Handflächen innen = Stop, aber für’s Coaching sind das finde ich das total auf den Punkt gebracht.
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Liebe Laura,
Danke für deine Rückmeldung. Vielleicht mach ich dann aus den Handflächen noch einen eigenen Beitrag ;-)
Sonnige Grüße Jana
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Liebe Jana, ein interessanter Artikel! Vor allem für mich als Lehrerin. Gerade heute hatte ich mit meinen 3. Klässlern dieses Thema: Wie man ausdrucksvoll spricht unter Einsatz von Mimik/Gestik/Körpersprache :) LMAA – super, das werde ich mir merken :)
Herzlichen Dank
Nicole
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Liebe Nicole,
das freut mich so sehr, dass ich dich inspirieren konnte. 3.Klasse – das ist ein tolles Alter um den Grundstein für ein wertschätzendes Miteinander zu legen. Wenn du hin und wieder Impulse für dein Unterricht hättest, dann komm hier wieder vorbei oder meld per PN bei mir.
Sonnige Grüße
Jana
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Hallo Jana, ich hatte dir eine PN geschickt. Ist sie angekommen?
LG Nicole
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Hallo Nicole,
leider nichts angekommen. Bitte einfach nochmal melden: info@jana-ludolf.de.
Sonnige Grüße
Jana
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Ich LIEBE die Körpersprache und setze sie in bestimmten Situationen und mit bestimmten Gesprächspartnern ganz bewusst ein.
…und wenn man mal nicht dran denkt & sich plötzlich der aktuellen nonverbalen Kommunikation bewusst wird, ist das oft ein AHA-Moment ;)
Hab ein schönes Wochenende!
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