Die 2 Botschaften die darüber entscheiden wie das Gespräch verläuft

du und ich

oder

Ich & Du Botschaften und ihre Anwendung

Ich und Du, Müllers Kuh, Müllers Esel, wer bist Du?

Dieser Kinderreim fällt mir immer spontan ein, wenn ich über die Ich und Du Botschaften spreche bzw. schreibe.


Warum?

Weil dieser Reim – in meiner Wahrnehmung – fragt wer du bist: ein Ich – Sprecher oder ein Du -Sprecher? In welcher Form redest du? Welches Pronomen benutzt Du am meisten? Und wenn Du weißt welches es ist, aus welchem Grund tust Du das?

Die meisten von uns nehmen ihre Kommunikation eher unbewusst wahr. Sie achten nicht auf ihre Wortwahl, ihren Tonfall und schon gar nicht, denken sie darüber nach, ob sie in Ich-Form sprechen oder in der Du-Form. Ich finde dass sehr schade, weil so eben:

  • viele Konflikte entstehen können
  • Missverständnisse entstehen können
  • die Kommunikation gestört werden kann

Was ist eine Ich – Botschaft?

Spreche ich in einer Ich – Botschaft, dann rede ich von mir. Von meiner Meinung, meiner Ansicht und meinen Gefühlen. Ich benenne klar, direkt und deutlich alles, was mit meiner Person zu tun hat. Im Gespräch bleibe ich damit immer bei meiner Person.

Ein bekannter Vertreter ist Thomas Gordon. Er war ein praktizierender amerikanischer Psychologe und Vertreter der humanistischen Psychologie. Er hat die Ich – Botschaft als solches ins Leben gerufen und definiert. Unter einer Ich – Botschaften verstand er eine authentische und bewertungsfreie Selbstoffenbarungen. 

Die Ich – Aussage ist eindeutig und weniger schwammig und anklagend. Die Möglichkeit, dass sich daraus ein Gespräch entwickeln kann ist erhöht, da ich jedes Problem bei mir belasse. Mein Gesagtes kann beim Gegenüber Nachdenklichkeit oder die Bereitschaft zur Klärung eines Themas auslösen.

Besondern in Konflikten hilft eine klare Ich – Botschaft Spannungen rauszunehmen oder abzubauen. Der Weg eine gemeinsame Lösung zu finden ist mit einer Ich – Botschaft besser gepflastert.

Spreche ich in Ich – Botschaft signalisiere ich meinem Gesprächspartner, dass ich Verantwortung übernehme. Für mich, mein Worte, mein Tun und Handeln.


Was ist eine Du – Botschaft?

Die Du – Botschaft ist das Gegenstück.

Sprechen wir in der Du – Form, fühlt sich dass wie ein gehobener Zeigefinger an. Wir fühlen uns angegriffen und bewertet. Teilweise fühlen wir uns wie kleine Kinder, die gerade belehrt werden. Da wir allerdings erwachsene Menschen sind, macht uns dieses Redensart wütend. Manch einer bekommt eine flache Atmung oder den berühmten roten Kopf.

In Konfliktsituationen fühlen wir uns angegriffen und der Weg für eine gemeinsame Lösung rutscht damit in weite Ferne.

Wenn wir in Du – Form sprechen, lenken wir von uns ab. Wir sind bei dem andern und sprechen nicht über uns. Eher reden wir davon was der andere alles falsch gemacht hat oder was seine Fehler sind. Wir übernehmen damit keine Verantwortung für unser Tun und unsere gesagten Wörter.

Eins meiner liebsten Lieblingsbeispiele dafür ist das Lied „Junge“ von den Ärzten. Die klagenden Eltern sprechen in diesem Song in der reinen Du – Form und wundern sich dann, dass ihr Sprössling ja so gar nicht zu hört. Wie würde der Text klingen, wenn die Eltern in einer weniger klagenden Form mit ihrem Kind sprechen? Wie würde das Gesagte beim Kind ankommen, würden die Eltern in einer Ich – Form sprechen?


Was geschieht mit der Kommunikation?

Es gibt Situationen, da möchten wir uns nur noch ablenken.

Sei es die Trennung vom Partner.

Sei es der Verlust des geliebten Arbeitsplatzes.

Sei es der Streit mit dem Nachbar.

Sei es die Sorgen ums Kind.

Sei es …

Statt danach zu schauen, was unser Anteil in diesen Situationen war und ist, schießen wir verbal nach dem  anderen.

Warum? 

Weil es den Schmerz leichter und  erträglich macht.

Weil wir damit von uns und unseren Gefühlen ablenken.

Weil wir glauben, dass Kommunikation so funktioniert.

Weil wir so nicht zugeben müssen, dass wir einen Traum von einer lebenslangen Partnerschaft hatten.

Weil wir so nicht zu geben müssen, dass uns Fehler im Arbeitsalltag passiert sind.

Weil wir so nicht zu geben müssen, dass wir unseren Nachbarn um sein Leben beneiden.

Weil wir so nicht zu geben müssen, dass wir uns sorgen.

Allerdings würde uns das Zugeben menschlicher machen. In einer klaren Ich – Botschaft benannte verletzte Gefühle, geplatzte Träume und nicht gelebte Wünsche machen uns sichtbar. Auch wenn es schmerzt, so sind wir dann doch für unser Gegenüber klar. Er weiß um die Situation und kann sich dementsprechend verhalten, ohne dabei in den Angriff zu gehen.


Fazit

  • Unterscheide bewusst in deiner Kommunikation zwischen der Ich – und der Du – Botschaft.
  • Sei dir darüber klar, dass beide Aussagen ihr Wirkung haben.
  • Und sei dir darüber klar, dass nur DU entscheidest, in welche Richtung diese Wirkung gehen soll.

Ich – Botschaften 

  • neutrale, sachliche Aussagen
  • der Sprecher teilt dem Angesprochenen etwas über sich selbst mit
  • Das kann eine Aussage über ein Gefühl oder einen Zustand sein (z. B. „Ich bin zu müde, etwas zu spielen“)

oder

  • es kann beschreiben, welche Auswirkung eine Handlungsweise des Angesprochenen auf den Sprecher hatte oder haben könnte  (z. B.„Wenn du Sand aus dem Sandkasten auf meinen Läufer wirfst, muss ich eine Zeit damit zubringen, ihn zu putzen und das mag ich nicht“)
  • eindeutige Aussage
  • Verständigung wird angebahnt
  • ich belasse das Problem bei mir
  • Wirkung: Betroffenheit, Nachdenklichkeit, Bereitschaft zur Klärung

Du Botschaft

  • negative und mehrdeutige  Botschaft
  • wirkt wie ein ausgestreckter Zeigefinger
  • eine Äußerung, in der über den anderen eine Mitteilung gemacht wird
  • da steckt eine Wertung/Deutung drin
  • Folge: – Abwehr/Gegenangriff/Trotz
  • die Kommunikation ist gestört und Vertrauen geht verloren, sogar kaputt
  • Wirkung: Widerwillen, Widerspruch, Rechtfertigung, Schuldgefühle, Verletzung, Ärger

Ich wünsche dir viel Freude beim Entdecken, Ausprobieren und Erleben.

Für kleine Hilfestellungen in der Umsetzung kannst du dich jederzeit an mich wenden.

Sowohl per Email als auch persönlich bin ich als Unterstützung für dich da.

Das Miteinander darf leicht sein – Kommunikation auch.

Mit sonnigen Grüße

Jana

Bildquelle: www.pixabay.com

4 Gedanken zu “Die 2 Botschaften die darüber entscheiden wie das Gespräch verläuft

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